Barbara Kohout
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Wer aus erster Hand erfahren will, wie es den hineingeborenen Kinder bei Zeugen Jehovas ergeht, sollte den ergreifenden Bericht in folgendem Beitrag lesen: 

http://www.bruderinfo-aktuell.de/index.php/die-diebe-die-uns-beraubten/
www.bruderinfo-aktuell.de/index.php/die-diebe-die-uns-beraubten/


Hilfe – Mein Angehöriger will Zeuge Jehovas werden!
Was kann ich dagegen tun?

Hunderte Male wurde ich das inzwischen gefragt.
Mein wichtigster Rat ist: Ruhig bleiben. Den Dialog suchen. Vorwürfe, Kritik oder gar Spott vermeiden.
Zugegeben, das ist schwer umzusetzen und wird oft versäumt. Mit Kritik an der Gemeinschaft spielt man den Werbern in die Karten. Sie bereiten einen Probanden, den sie indoktrinieren möchten auf den Widerstand vor: In der Veröffentlichung, die häufig als Gesprächsgrundlage dient:
»Das Buch, das die Erkenntnis Gottes offenbart«
liest man in  Kap. 2 Seite 21-22 Abs. 22
22 Freunde und Verwandte, die es gut meinen, mögen gegen das Bibelstudium sein«,

Wer kritisiert erfüllt diese »Vorhersage« und liefert den Zeugen eine Bestätigung für ihre Glaubwürdigkeit. Das Unterbewusstsein Ihres Angehörigen bewertet die Quelle als zuverlässig und vertraut den weiteren Aussagen unbesehen. Eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme hatte den gewünschten Erfolg.
Weiter in dem Buch:
„doch Jesus sagte: „Jeder nun, der vor den Menschen bekennt, mit mir in Gemeinschaft zu sein, mit dem in Gemeinschaft zu sein, will auch ich vor meinem Vater, der in den Himmeln ist, bekennen; wer immer mich aber vor den Menschen verleugnet, den will auch ich vor meinem Vater verleugnen, der in den Himmeln ist“ (Matthäus 10:32, 33).
​

Meint dieser Bibeltext die Vertreter der Wachtturm-Religion? Das wird nicht mehr hinterfragt. Das kommt von einer vertrauenswürdigen Quelle. Die beabsichtigte Assoziation ist unbewusst hergestellt.
„Manche befürchten vielleicht, man würde sich einer Sekte anschließen oder zu einem Fanatiker werden. In Wirklichkeit bemüht man sich lediglich, eine genaue Erkenntnis über Gott und seine Wahrheit zu erlangen (1. Timotheus 2:3, 4).“
Heißt es weiter.
Das klingt so harmlos! Doch die Befürchtung ist begründet. Allerdings vertraut der „Interessierte“ inzwischen und glaubt gerne der Versicherung, dass er es nicht mit einer Sekte zu tun hat. Sonst müsste er sofort aufhören, sich weiter mit dieser Lehre zu befassen. Er denkt von sich, dass er sich nicht für Sekten interessiert. Das Versprechen – das Angebot ist aber verlockend. Darauf möchte er ungern verzichten.
Zum Beispiel die Freundschaft mit dem netten Mädchen – oder dem jungen Mann in die oder den man sich verliebt hat.
Die Gemeinschaft der Gruppe, die sich so rührend um einen kümmert.
Den Segen Gottes, den jeder bekommt, der die Bibel studiert.
Das Wiedersehen in der Auferstehung. Ewige Gesundheit, ewiges Leben, nie mehr Hungern, nie mehr Krieg ….
Es gibt viele Gründe für Menschen in besonderen Lebensumständen, nach Halt, Antwort, Trost oder Hoffnung zu suchen. Für jedes Problem gibt es bei Sekten oder Psychokulten eine einfache Antwort. (Siehe Merkmale in der Checkliste für bedenkliche religiöse Gruppen /chekliste-destruktive-kulte-erkennen).
Man lässt sich antreiben, motivieren. Man nimmt Widerstand und Kampf in der Hoffnung in Kauf, das anvisierte Ziel zu erreichen.
​
​Folgende Anregungen können vielleicht Ihre Angehörigen zum Überdenken der Angebote ermutigen.
Nicht alle Themen sind für jeden interessant. Sie kennen Ihre Angehörigen gut und werden sich für Fragen entscheiden, mit denen Sie hoffentlich das Herz erreichen können.

Wenn Sie verstehen, warum sich ein Angehöriger von dem Angebot angesprochen fühlt, finden Sie  Anhaltspunkte zu der Lösung oder Loslösung.

Das führt zur
1. Frage: Willst Du ein Mitglied werden?

Vermutlich hat man dem „Interessierten“ versichert, dass Jehovas Zeugen keine Mitglieder werben. Die Behauptung ist täuschend.
Da es angeblich nur um eine »genaue Erkenntnis der Bibel« geht, ist das die Gelegenheit zu freundlichen Nachfragen:

2. Frage: Geht es Dir um eine genaue Erkenntnis über Gott?
3. Frage: Bist Du bereit, verschiedene Perspektiven zu prüfen und zu hinterfragen?
4. Frage: Ist Dir der biblische Rat dazu wichtig? (1. Johannes 4:4 glaubt nicht jeder inspirierten  Äußerung…)
5. Frage: Würdest Du Deinen Glauben auch wechseln wollen, wenn Du nicht verliebt wärst?
6. Frage: Wäre Dein Freund – Deine Freundin auch bereit, Dir zuliebe den Glauben zu wechseln?
7. Frage: Kennst Du den Beweggrund, warum Jehovas Zeugen mit Dir und anderen Menschen über ihre Religion sprechen?

Vermutlich werden sie mit einigen Floskeln erklären, dass es Nächstenliebe ist und dass sie die Rettung der Menschen im Sinn haben.
Ich zitiere weiter aus dem Absatz im Lehrbuch der Zeugen Jehovas:
„Wenn wir anderen helfen wollen, das zu verstehen, sollten wir bei unseren Gesprächen über das, was wir lernen, vernünftig sein und nicht streitsüchtig (Philipper 4:5). Denken wir daran, daß viele „ohne ein Wort gewonnen werden“, weil sie die Beweise dafür sehen, daß die biblische Erkenntnis Menschen wirklich von Nutzen ist (1. Petrus 3:1, 2).“

Der hier eingefügte Hinweis „ohne ein Wort“, wird häufig als Aufforderung verstanden, den Angehörigen – leider vor allem Eltern – zu verheimlichen, dass man sich auf ein Studium der Zeugen-Wahrheit eingelassen hat. Eine versteckte Aufforderung, sich von der Familie abzugrenzen. Es ist ein Keil in das bestehende Vertrauensverhältnis getrieben worden.
Bei dem sogenannten Bibelstudium wird die Grundlage gelegt, die für die Ablösung aus dem bisherigen sozialen Umfeld nötig ist: Zweifel an den Absichten der Freunde und Verwandten. Man soll ihnen immerhin zugute-halten, dass sie ohne ihr Wissen als Werkzeug des Teufels oder Feindes der Wahrheit benützt werden. (Merkmal 10 Checkliste)

Der „Rat“ nicht streitsüchtig zu sein, ist gut. Bitte zum Vorteil ausnützen:

„Es gibt ja keinen Grund zu streiten. Willst Du mir das bitte erklären…?“ Könnte die Basis für gute Gespräche werden.

8. Frage: Was bedeutet die Anweisung an Zeugen Jehovas: „Interessierte zur Organisation“ zu führen?
Nachzulesen auf der offiziellen Webseite JW.ORG in dem Buch:
„Die Botschaft, die verkündigt werden muss“.  Auf Seite. 277 Abs. 2:
„Laden wir Interessierte unverzüglich ein, die Zusammenkünfte der Ortsversammlung zu besuchen, wo wir die Bibel anhand von Publikationen studieren, mit denen uns „der treue und verständige Sklave“ versorgt. Erklären wir ihnen nicht nur, wer der „Sklave“ ist, sondern auch, wer der Herr ist, damit sie sich dessen bewusst werden, dass Jesus die Stellung als Haupt der Versammlung einnimmt (Mat. 24:45-47). Stellen wir sie den Ältesten vor, und erklären wir, welchen biblischen Anforderungen diese entsprechen müssen (1. Tim. 3:1-7; Tit. 1:5-9). […]Machen wir den Interessierten verständlich, dass unter Christus als Haupt eine organisierte, weltweite Gemeinschaft tätig ist.


9. Frage: „Bist Du darüber informiert worden, dass es sehr detaillierte Anweisungen gibt, wie man auf die individuelle Situation jeder angetroffenen Person eingehen sollte?
10. Frage: „Welche Bedeutung hat „Fortschritte machen“?

Für mich stellt das eine Anleitung dar, wie Neumitglieder dazu veranlasst werden können Fortschritte zu machen auf dem Weg zur Mitgliedschaft.
 
 be Lerneinheit 30 S. 189 Abs. 2-3 Interesse am Gegenüber
»Aus Interesse an anderen machst du dir Gedanken über interessierte Personen. Außerdem sprichst du wieder vor, um ihnen jene biblischen Wahrheiten zu vermitteln, die auf ihre Bedürfnisse am besten eingehen. Berücksichtige, was du bereits von ihnen erfahren hast, wenn du über den nächsten Besuch nachdenkst. Bereite Informationen zu einem Thema vor, das für die Betreffenden aufschlussreich ist. Zeige ihnen, wie sie aus dem Gelernten Nutzen ziehen können, und hebe den praktischen Wert des Stoffes hervor (Jes. 48:17). Sollte dir dein Gesprächspartner von einer Situation oder einem Problem berichten, das ihn belastet, betrachte dies als besondere Gelegenheit, ihm die gute Botschaft zu verkündigen.«
 

Es wird eine Distanz zwischen dem interessierten Angehörigen und seinem bisherigen sozialen Umfeld und der Familie entstehen. Die Verunsicherung gegenüber allem, was er bisher geglaubt und für richtig gehalten hatte, führt ihn immer näher an den angebotenen Halt – oder wie es nun heißen wird  - an die Wahrheit – heran. Natürlich handelt es sich um das, was die Wachtturm-Lehre als Wahrheit verbreitet.
Für die damit provozierte Leere haben die Zeugen Jehovas die vorbereitete, richtige Antwort:

»Mit zunehmendem Fortschritt empfinden Personen, die die Bibel studieren, womöglich eine gefühlsmäßige Leere, weil sie nicht mehr so viel Zeit mit ihren früheren Bekannten verbringen. Freunde dich mit ihnen an. Nimm dir nach dem Bibelstudium und bei anderen Gelegenheiten Zeit, um mit ihnen zu reden. Ermuntere sie, guten Umgang zu pflegen (Spr. 13:20). Hilf ihnen, christliche Zusammenkünfte zu besuchen. Setze dich in den Zusammenkünften zu ihnen, und kümmere dich auch um ihre Kinder, damit alle größeren Nutzen aus dem Programm ziehen können.«

Mit dem Lovebombing wird die Illusion von Freundschaft, Wärme, Nähe, Liebe vermittelt. Doch das alles ist ein Mittel zum Zweck. Wenn die Zielperson die Gemeinschaft als wohltuend empfindet, wird der nächste Schritt besonders wirksam.
Dieser  wichtige Schritt ist, die Verbreitung von Angst. Dazu gehört zunächst die Angst vor dem drohenden und nahe bevorstehenden Ende – das in der Zeugen-Sprache Harmagedon genannt wird. (Merkmal 7 der Checkliste)

11. Frage: Glauben  Zeugen Jehovas immer noch, dass bald das Ende kommt?
Die Wachtturm-Ausgaben, die man auf der Seite von JWOrg finden kann, sprechen sehr oft von einem kurz bevorstehenden Ende: Kennst Du die Ausgabe vom 15.Nov.2011?
 
„Zeitweilig Ansässige in einer verdorbenen Welt“
„Da das Ende des gegenwärtigen Systems kurz bevorsteht, ist jetzt nicht die Zeit, uns in
der untergehenden Welt gemütlich einzurichten.
Es ist ein Zeichen von Wachsamkeit, wenn ein Christ vom Bildungsangebot der Welt nicht vollen Gebrauch macht. Heute gilt höhere Bildung allgemein als Sprungbrett für Ansehen und Wohlstand.
Doch ein Christ, der als zeitweilig Ansässiger lebt, hat andere Ziele und „sinnt nicht auf hohe Dinge“.  Deshalb tun junge Christen gut daran, sich Ziele im Dienst für Jehova zu stecken und nur so viel in ihre Ausbildung zu investieren, dass sie später einmal ein Auskommen haben.«
 

12. Frage: Spürst Du hier auch eine Erwartung an jeden Zeugen Jehovas, so viel als möglich Zeit in die Werbung von Neumitgliedern zu investieren – auch wenn die Zeugen das „Predigtdienst“ nennen?
13. Frage: Kennst Du die vorhergesagten Daten, die inzwischen verstrichen sind, ohne die erwartete  Erfüllung?
14. Hast Du das Buch „Die Offenbarung – ihr großartier Höhepunkt ist nahe.“ Schon mal durchgeblättert? Es wird explizit erklärt, dass selbst Wissenschaftler innerhalb von 25 Jahren einen nuklearen Holocaust erwarten:
 
 (Offenbarungsbuch) Herausgegeben 1988, Seite 94 Absatz 18:
„Einige Wissenschaftler haben berechnet das es in den nächsten 25 Jahren ziemlich sicher zu einem unbeabsichtigten Atomkrieg kommt, wenn nicht sogar zu einem geplanten nuklearen Holocaust.“

1988 und 25 Jahre - Das Ganze hat sich dann wohl 2013 erledigt.
 
Eine unvollständige Liste einiger Verweise auf das nahe Ende:
 

„Harmagedon ist nahe“ (Trost, 1. Juni 1945, Titelseite)
„Das bedeutet, dass Harmagedon so nahe gekommen ist, dass die jetzt lebende Generation davon betroffen wird“ (Auch du kannst Harmagedon überleben und in Gottes neue Welt gelangen, 1958, S. 342)
„Das Ende des gegenwärtigen Systems ist sehr nahe!“ (Der Wachtturm, 15. Mai 1971, S. 313)

„Wir haben guten Grund, der Bibel zu glauben, die zeigt, daß das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge nahe ist“ (Der Wachtturm, 1. Februar 1974, S. 70)

„Bald werden in diesem biblischen Harmagedon die Bösen ... hinweggefegt“ (Der Wachtturm, 1. Januar 1977, S. 7)
„Jesus ... sagte genau das voraus, was du heute siehst: ‚viele falsche Propheten’. Das zeigt, daß das Ende dieses bösen Systems der Dinge tatsächlich nahe ist“ (Erwachet!, 8. März 1982, S. 15)
„Bald wird Gott der Herrschaft Satans ... in der Schlacht von Harmagedon ein Ende setzen“ (Erwachet!, 8. Februar 1986, S. 9)
„Sie werden gemäß der Bibel in der Schlacht von Harmagedon umkommen — die, wie in dieser Zeitschrift schon oft dargelegt wurde, bald stattfinden wird“ (Der Wachtturm, 1. August 1991, S. 5)
„Wie biblische Prophezeiungen erkennen lassen, steht das von Gott herbeigeführte Ende der gegenwärtigen Welt kurz bevor“ (Der Wachtturm, 15. Juli 1994, S. 7)
„Sehr bald – in Gottes Krieg von Harmagedon – werden sie [die heutigen Regierungen] den ‚neuen Himmeln’ weichen müssen“ (Der Wachtturm, 15. November 1997, S. 6)

„Bald wird die Welt die Schlacht von Harmagedon erleben“ (Die Prophezeiung Jesajas – Licht für alle Menschen, 2000, Bd. 1, S. 21)
„Das Ende des gegenwärtigen verdorbenen Systems steht kurz bevor“ (Der Wachtturm, 15. April 2006, S. 21)
„Die Befreiung durch Gottes Königreich ist nahe!“ (Der Wachtturm, 15. Mai 2008, S. 12)



1914
„Man verwundere sich daher nicht, wenn wir in den nachfolgenden Kapiteln Beweise beibringen, ... daß der ‚Krieg des großen Tages Gottes des Allmächtigen’ (Offb. 16:14), der im Jahre 1914 zu Ende gehen soll, bereits angefangen ist.“
Schriftstudien, Band 2, Seite 97

1925
„Wir haben, wie zuvor dargelegt, überzeugende Beweise dafür, daß die alte Ordnung der Dinge, die alte Welt zu Ende geht und deshalb gänzlich vergehen wird. daß die neue Ordnung hereinbricht, und daß das Jahr 1925 Zeuge der Auferstehung der alttestamentlichen Überwinder und des Beginns eines Wiederaufbaues der zertrümmerten Weltordnung sein wird.“
Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben, Seite 103

1940er Jahre
„Die jetzt ans Heiraten denken, würden, wie es scheinen will, besser tun, einige wenige Jahre zu warten bis der feurige Sturm von Harmagedon vorüber ist und dann die ehelichen Beziehungen aufnehmen.“
Schau den Tatsachen ins Auge, 1938

vor 1965
„Harmagedon ist nahe. ... Selbst wenn die Schlußabrechnung von Harmagedon noch um zehn oder zwanzig Jahre verziehen sollte – es wurde nicht gesagt, daß es wirklich so sein wird – so muß doch das Evangelium mit aller Kraft … verkündigt werden.“
Trost, 1. Juni 1945

1975
„Was ist, nun mit dem Jahr 1975? … Bedeutet es, daß Harmagedon dann vorüber und Satan bis zum Jahre 1975 gebunden ist? Es könnte das bedeuten!“
Der Wachtturm, 1. Januar 1967

 

Die zweite wichtige Drohbotschaft ist:
Satan und seine Dämonen lauern beständig darauf, „Diener Jehovas“ zu verführen.
Die Checklisten für Sektenmerkmale oder destruktive Kulte führen es als kennzeichnendes Merkmal auf, wenn die eigenen Gruppe anders bewertet wird als alle Übrigen.(Merkmale 4-9)

15. Frage: Wie bewerten die Zeugen Jehovas Menschen, die nicht zu ihrem Glauben gehören? Sind es in ihren Augen „Weltmenschen“ die von Satan beherrscht werden?
16. Frage: Ist es Deine persönliche Beobachtung, dass nur Zeugen Jehovas gute Menschen sind?
17. Frage: Kennst Du Hilfsbereitschaft, Mitleid, soziales Engagement bei denen, die keine Zeugen Jehovas sind?
18. Frage: Meinst Du wirklich, dass Gott parteiisch ist? Nächstenliebe zeigt sich doch in den Taten. Ist eine Tat zwangsläufig - abhängig von der Konfession – gut oder schlecht?

Das ist die Weltsicht der Zeugen Jehovas. Ausreichend viele Zitate aus den Wachtturm-Schriften beweisen das. Die Wachtturm-Veröffentlichungen können auf deren offizieller Webseite eingesehen werden:

Satan hat die heutige Welt in der Hand, die Medien eingeschlossen. – Wachtturm, 15. März 2009 Seite 14. Absatz 17
Da Satan die Welt beherrscht, kontrolliert er natürlich auch die Medien. – Wachtturm,15. November 2008  Seite 30 Absatz 14
Satan versucht, das Denken der Menschen durch Falschinformationen und irreführende Propaganda zu beeinflussen. – Wachtturm, 15. August 2014 
Einige Berichte über Jehovas Zeugen sind zwar unvoreingenommen, doch mitunter bieten die Medien der voreingenommenen Stimme von Fremden ein Forum. [...] Medien in verschiedenen Ländern warfen den Zeugen vor, sie würden ihren Kindern medizinische Behandlung vorenthalten und schwere Sünden ihrer Glaubensbrüder stillschweigend billigen. – Wachtturm, 1. September 2004 Seite 16, 17 Absatz 14, 15
Satan versucht unsere Lauterkeit dadurch zu brechen, dass er Zweifel in Bezug auf das sät, was wir gelehrt worden sind. Wie im 1. Jahrhundert haben es auch heute Abtrünnige und andere darauf abgesehen, den Glauben Unschuldiger zu zerstören (Galater 2:4; 5:7, 8). Bisweilen bedienen sie sich der Medien, um verdrehte Informationen oder offenkundige Lügen über die Methoden und Motive des Volkes Jehovas zu verbreiten. – Wachtturm, 15. September 2002 Seite 17 Absatz 8 - 10

Die Gespräche immer in einer entspannten Atmosphäre führen. Jedes Thema nur ansprechen, wenn es dafür günstige Voraussetzungen gibt. Nie darüber diskutieren, sondern es bei der Frage belassen. Dem Angehörigen signalisieren, dass man seinem gesunden Menschenverstand vertraut. Keinen Zweifel über seinen eigenen Standpunkt aufkommen lassen.
 

Wachtturm 15. August 2001  S. 30 Abs. 13-14 „Widersteht dem Teufel“ genau wie Jesus
Der Teufel bietet uns heute zwar keine Königreiche an, aber er versucht, über die Augen, die Ohren und den Sinn unser Herz zu verderben.
14 Da Satan die Welt beherrscht, kontrolliert er natürlich auch die Medien. Daher überrascht es nicht, dass das, was die Welt zum Ansehen, Hören oder Lesen anbietet, von Unsittlichkeit und Gewalt durchdrungen ist. […]Durch solche materialistischen Anreize, die unsere Augen, unsere Ohren und unseren Sinn ansprechen sollen, will der Teufel uns permanent in Versuchung führen. Doch wenn wir es ablehnen, etwas anzuschauen, anzuhören oder zu lesen, was mit der Bibel unvereinbar ist, sagen auch wir gewissermaßen: „Geh weg, Satan!“ So ahmen wir Jesus nach und weisen fest und entschieden wie er die verdorbene Welt Satans zurück. Ob wir wirklich kein Teil der Welt Satans sind, zeigt sich auch darin, wie offen wir uns am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Nachbarschaft oder in der Verwandtschaft als Zeugen Jehovas und Nachfolger Christi zu erkennen geben. (Lies Markus 8:38.)

Der obige Wachtturm-Artikel ist  ein eindrucksvolles Beispiel für Manipulation durch Bewusstseins-Kontrolle. Keine Informationen lesen, anschauen oder anhören, die nicht mit der Wachtturm-Doktrin übereinstimmen. Der Grund: alles kommt vom Teufel oder steht unter dem Einfluss der Dämonen.
19. Frage: Wie kannst Du etwas neutral und aus verschiedenen Perspektiven prüfen, wenn Du nur eine Quelle der Informationen nützen darfst?
20. Frage: Hat die Wahrheit etwas zu befürchten?
21. Frage: Soll die Wahrheit verschleiert werden?
Zum Beispiel die Wahrheit darüber, dass Jehovas Zeugen keine Freundschaft mit andersgläubigen Menschen haben dürfen:
22. Frage: Wie kann es sein, dass Zeugen Jehovas Deine Freunde sind, wenn sie doch „Weltmenschen“ als Feinde betrachten?
Die Broschüre „Göttlicher Sieg“ schreibt 1973 auf Seite 8 Abs. 11 und 12:
„Gott ist nicht nur gegen diejenigen, die seine offenen Feinde sind, sondern auch gegen diejenigen, die Freunde seiner Feinde sind. […] Wisst ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist?
Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar“. Jakobus 4:4
 

Weiter auf Seite 26 Absatz 43:
„DER KRIEG VON HAR-MAGEDON -- Was bedeutet er für die bedrängte Menschheit?
43 Die „Könige der Erde und ihre Heere“ sowie ihre Unterstützer werden durch das Schwert des „Krieges des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, getötet, und die Leichname dieser Erschlagenen werden auf dem Schlachtfeld von Har-Magedon liegen, so daß sich die Aasvögel an ihren Fleischteilen sättigen können.“
 

Seither hat sich nichts geändert!

Wachtturm 15.September 2010  S. 20-21 Abs. 16
„Freundschaften pflegen in einer lieblosen Welt
16 Wir können nicht davon ausgehen, Freunde Gottes bleiben zu dürfen, wenn wir denen die Stange halten, die sich für eine Freundschaft mit der Welt entschieden haben. Der Jünger Jakobus schrieb: „Wisst ihr nicht, … Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar“ (Jak. 4:4).


23. Frage: Wären sie noch Deine Freunde, wenn Du erklärst, kein Zeuge Jehovas zu werden?

Wachtturm vom 15. Oktober 2010  S. 20-21 Freundschaften pflegen in einer lieblosen Welt
Wann kann es nötig werden, eine Freundschaft zu beenden?
12 Wer die Bibel studiert und daraufhin anfängt, sich zu seinem Vorteil zu verändern, steht oft schnell vor einem echten Dilemma in puncto Freundschaft. Es kann nämlich gut sein, dass er Freunde hat, mit denen er eigentlich gern zusammen ist, die sich aber nicht nach den Moralvorstellungen der Bibel ausrichten. Früher hat er vielleicht regelmäßig viel Zeit mit ihnen verbracht; nun aber merkt er, wie ihr Verhalten ihn negativ beeinflusst, sodass er sich gezwungen sieht, den Kontakt einzuschränken (1. Kor. 15:33). Gleichzeitig aber hat er womöglich das Gefühl, irgendwie ihre Freundschaft zu verraten, wenn er keinen Umgang mehr mit ihnen hat.
13 Wenn dir das so geht, dann denk bitte daran: Ein echter Freund wird sich mit dir darüber freuen, dass du ein besserer Mensch zu werden versuchst. Vielleicht entschließt er sich sogar dazu, mit dir zusammen mehr über Jehova zu lernen. Wer dagegen „fortgesetzt lästerlich“ von dir redet, weil du kein zügelloses, moralisch verkommenes Leben mehr führen willst, der entpuppt sich als falscher Freund (1. Pet. 4:3, 4). Genau genommen ist er es, der die Freundschaft mit dir verrät, und nicht umgekehrt.“


Dieser Wachtturm-Artikel unterstellt die Notwendigkeit, sich von früheren Freunden zu distanzieren. Subtil wird der Täter zum Opfer umdefiniert. Die persönliche, private Lebensart wird pauschal verdammt, als verkommen, zügellos und unmoralisch deklariert. Wer nicht nach den Vorschriften der Wachtturm-Religion »eine neue Persönlichkeit anziehen« möchte, hat sich freiwillig dafür entschieden, seinen Freund zu verlassen.

24. Frage: Was ist eine Freundschaft wert, die an Bedingungen geknüpft ist?
(Hier sollte man die Antwort nicht sofort erwarten – Zeit einräumen, darüber nachzudenken.)

Die Leitende Körperschaft beansprucht für sich die Erklär-Hoheit für richtig und falsch.
(Merkmal 4 der Checkliste)
25. Frage: Zeugen Jehovas haben sich nachweislich oft geirrt und ihre Lehrmeinungen häufig geändert. Wie können sie beanspruchen, die alleinige wahre Anbetung zu pflegen?

Zu der Gedankenreform gehört auch die Gedankenkontrolle und Gefühlskontrolle. So wird alles, was die Menschen glauben verdammt und als „falsche Anbetung“ definiert. Die Leitende Körperschaft beansprucht für sich die Erklär-Hoheit für richtig und falsch.(Merkmal 4 der Checkliste)

26. Frage: Wie kann man alles prüfen und das Gute behalten, wenn es verboten ist, sich über den Glauben anderer über Rundfunk, Fernsehen oder Schriften zu informieren?

Laut Checkliste für destruktive Kulte oder Sekten, ist das ein deutliches und bedenkliches Merkmal (5).
 
 Halte dich von der falschen Anbetung fern!  Wachtturm vom 15. März 2006 Seite 28 Abschnitt 11 Sich fern halten -- Wie?
11 Wahre Christen halten sich von der falschen Religion und ihren Irrlehren fern. Deswegen schalten sie im Rundfunk oder im Fernsehen keine Gottesdienste ein und lesen auch keine religiösen Schriften, in denen Lügen über Gott und sein Wort verbreitet werden (Psalm 119:37). Klugerweise nehmen sie auch nicht an sozialen Veranstaltungen oder Freizeitaktivitäten teil, die von Organisationen der falschen Religion gefördert werden. Außerdem unterstützen sie die falsche Anbetung auf keine Weise“.


Die Unterstellung ist zu akzeptieren: „wahre Christen“ sind Zeugen Jehovas, die anderen sind „falsche Religion und Irrlehren“, deren religiöse Schriften Lügen.“ »Soziale Veranstaltungen“ sind zu meiden. Zeugen Jehovas spenden für ihre eigene Organisation.
Um Ihre Mitgliederwerbung als liebevolle Tätigkeit beschreiben zu können, wird sie als ein Gebot der Nächstenliebe deklariert. Es sei ein Rettungswerk.

Darum liest man auf Seite 29 im Absatz 14 weiter:
 „‘Fortfahren in Weisheit zu wandeln’
14 Sollten wahre Anbeter jeden Kontakt mit Menschen vermeiden, die sich an der falschen Anbetung beteiligen? Sollten wir zu denen, die nicht unseren Glauben haben, völlig auf Distanz gehen? Das ist zu verneinen. Das zweite der beiden größten Gebote lautet: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22:39). Es zeugt bestimmt von Liebe zu den Mitmenschen, ihnen die gute Botschaft vom Königreich zu überbringen. Unsere Liebe zeigt sich auch darin, dass wir mit ihnen die Bibel studieren und sie auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, sich von der falschen Anbetung fern zu halten“.


So wie vorstehend der Glauben der Weltmenschen beschrieben wird, sollte man sicher skeptisch fragen:  
Wie viel „Nächstenliebe“ steckt in dem Bemühen „die gute Botschaft vom Königreich zu überbringen“? Der Beweggrund, die Bibel zu studieren und sie von der „falschen Anbetung“ fern zu halten, ist eine Anweisung Mitglieder zu werben.

15 […] Außerdem möchten wir gemäß dem Grundsatz „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ keinen engen Umgang mit Personen haben, die nicht nach christlichen Maßstäben leben (1. Korinther 15:33).
 „Halte dich weiterhin an das Muster gesunder Worte“
18 Wie tragisch es doch wäre, wenn jemand die biblische Wahrheit kennen gelernt hat und dann wieder in die falsche Anbetung zurückfiele! In der Bibel werden die traurigen Folgen mit den Worten geschildert: „Wenn sie . . ., nachdem sie durch eine genaue Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entronnen sind, wieder in ebendiese Dinge verwickelt und davon überwunden werden, so sind die letzten Zustände für sie schlimmer geworden als die ersten. . . . Es ist ihnen ergangen, wie das wahre Sprichwort sagt: ,Der Hund ist zum eigenen Gespei zurückgekehrt und die gebadete Sau zum Wälzen im Schlamm‘ “ (2. Petrus 2:20-22).


27. Frage: Wie bewertest Du diese Aussage über ehemalige Mit gläubige?

Sie ist beleidigend und eine üble Nachrede, weil sie jeden mit einem Hund oder einer Sau vergleicht, der für sich entschieden hat, eigene Wege des Glaubens zu gehen.

Im Wachtturm (Studienausgabe) von Juli 2017 heißt es im Artikel Gewinne den Kampf um deine Gedanken: „Lass dich 'nicht schnell erschüttern' und von deinem 'vernünftigen Denken abbringen', auch wenn Abtrünnige oder andere Betrüger scheinbar schwerwiegende Vorwürfe vorbringen — wie plausibel sie auch erscheinen.“

Mit der Formulierung: Abtrünnige oder andere Betrüger – werden Ex-Zeugen Jehovas sowohl mit dem Pauschalurteil „Abtrünnige“ verunglimpft, als auch als „Betrüger“ beschimpft, da beide in einer Phrase zusammengefasst sind.
Wie im Falle der „weltlichen Freunde“ werden die Opfer zu Tätern gemacht, indem ihnen die Schuld dafür zugewiesen wird, dass sie die Entscheidung für ihr Leben selbst treffen und sich nicht mehr allen Auslegungen der Wachtturm Leitung unterwerfen. Sie werden mit allerlei Schimpfworten belegt und es wird behauptet, sie hätten das bewusst und freiwillig gewählt und sich von den Freunden und der Familie getrennt. 

28. Frage: Möchtest Du selbst einmal so bezeichnet werden, falls Du für Dich entscheidest, eigene Wege zu gehen?
29. Frage: Möchtest Du als Zeuge Jehovas, so überheblich und selbstgefällig mit Deinen Mitmenschen umgehen?
30. Frage: Siehst Du hier ein christliches Gebot eingehalten, das besagt: Liebet Eure Feinde? Liebe Deinen Nächsten. Ist ein Ex-Mitglied kein „Nächster“?

31. Frage: Bist Du schon eingeladen worden, an ihrem Predigtdienst teilzunehmen?
Es könnte sein, dass dies verneint wird. Am Anfang wird den „Studierenden“ versichert, dass es jedem völlig freigestellt ist, ob er predigen möchte. Er wird nur ermuntert, in seinem Freundeskreis informell über seinen Glauben zu sprechen, sollte sich die Gelegenheit dazu bieten.
In vielen Veröffentlichungen zu dem Thema „Predigtauftrag“ wird das Gegenteil erklärt. 
Es ist gut, die Quellen zu zitieren und dann um eine persönliche Entscheidung zu bitten: 
Ist das Deine Vorstellung von einem Glaubensleben?
32. Frage: Willst Du diese Verpflichtung eingehen?

Einen Appell, sich an der Mitgliederwerbung eifrig zu beteiligen, liest man im Wachtturm vom 15.DEZEMBER 2010 S.7-11 :

„Thema:  BEWEISE EIFER FÜR DIE WAHRE ANBETUNG
"Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige" (MAT. 9:37).

2 Für uns Christen gibt es heute keinen dringenderen Auftrag, als die gute Botschaft vom Königreich zu predigen und Jünger aus Menschen aller Nationen zu machen (...). In Markus 13:10 lesen wir Jesu Aussage, dass dieser Auftrag "zuerst" erfüllt werden muss, also bevor das Ende kommt. ...
3 Unser Predigtauftrag ist so wichtig, dass er alle Zeit, Energie und Aufmerksamkeit verdient, die wir aufbringen können. Und genau das ist zu beobachten. Viele ... sind ... im Vollzeitdienst als Pionier, Missionar oder Bethelmitarbeiter. Über Arbeitsmangel können sie sich nicht beklagen. ... Andere, die keine Vollzeitdiener sein können, freuen sich mit ihnen und setzen selbst auch so viel Zeit wie möglich, für das lebensrettende Predigtwerk ein, wozu auch gehört, dass man seine Kinder, auf den Weg des Lebens führt (...).
17 Als Jehovas Volk sind wir in der glücklichen Lage, genau zu wissen, was Gott mit der Menschheit und der Erde vorhat.

 

 33. Frage: Kannst Du wirklich jemandem vertrauen, der behauptet „genau zu wissen“ was Gott vor hat, trotz der nachweislichen Irrtümer?
 
In der Bibel der Zeugen Jehovas steht in 5. Mose 18 Vers 22:
„Wenn der Prophet im Namen Jehovas redet, und das Wort trifft nicht ein oder bewahrheitet sich nicht, so ist dieses das Wort, das Jehova nicht geredet hat. Mit Vermessenheit hat der Prophet es geredet.“
​

Die Gedankenreform wird durch Verhaltenskontrolle, Gedankenkontrolle, Informationskontrolle und Gefühlskontrolle erreicht.
Viele Bereiche des Lebens werden geregelt. Es wird erwartet, dass die Anweisungen, der Leitung  befolgt werden. Dabei ist es unerheblich, ob sie „Rat“, „Anweisung“ oder „Empfehlung“ genannt werden.
Es gilt der sogenannte biblische Grundsatz: Seid untertan denen, die bei Euch die Führung übernehmen.
In diese Rubrik fallen tausende Fragen, die nicht nur den Glauben und die Lehre betreffen, oder den organisatorischen Ablauf. Es werden ungezählte Dinge des privaten Lebens mit „Rat«schlägen“ geregelt.
Medizinische Behandlung, Vorgehen bei der Mitgliederwerbung, Kleidung und äußere Erscheinung, Kopfbedeckung der Frauen, Essen und Trinken,
Beruf, Arbeitgeber, Geburtenkontrolle, Verlobung, Ehe, Wählen gehen, Kindererziehung, Bildung,
 
Wachtturm vom 15. Juni  2000,  S. 29 Fragen von Lesern  Akzeptieren Jehovas Zeugen irgendwelche kleinen Blutfraktionen?
„Die grundsätzliche Antwort lautet: Jehovas Zeugen akzeptieren kein Blut. …“
 
 km 1/09 S. 3 Kennst du die Alternativen? (km bedeutet „Königreichsdienst“ ein monatliches Mitteilungsblatt für Zeugen Jehovas)
der Königreichsdienst-Beilage für November 2006 („Wie stehe ich persönlich zu Blutfraktionen und zu Therapieverfahren, bei denen Eigenblut verwendet wird?


Bei den Anweisungen wird betont, dass die medizinische Behandlung eine persönliche Gewissensentscheidung ist. Diese Entscheidungsfreiheit ist mit einem »aber« versehen. Die zu bedenkenden Faktoren suggerieren, dass es nur eine richtige Entscheidung gibt. Das Thema wird Jahr für Jahr besprochen.
 
 km 8/08 S. 4 Abs. 2-7 Hast du schon mit allen Rubriken gearbeitet?
2 „Was wir von Jesus lernen“: Vielleicht konntest du mit dieser Rubrik bereits ganz gut Bibelstudien beginnen. Wenn du es noch nicht probiert hast, versuch doch einmal Folgendes: Lies zunächst den Titel vor und zeig deinem Gegenüber dann aus dem ersten Absatz, was Jesus dazu sagte. Wenn etwas Interesse vorhanden ist, bemüh dich, die Unterhaltung mit den einzelnen Überschriften in Gang zu halten. Sie sind als anregende Fragen formuliert. Frage dein Gegenüber nach seiner Meinung. Erkläre kurz die entsprechenden Bilder und mache dann mit dem nächsten Absatz weiter. So kannst du vielleicht gleich beim ersten Gespräch die Hälfte des Artikels durchgehen, den zweiten Teil dann bei deinem nächsten Besuch. Nimm dir vor, mit dem Buch Was lehrt die Bibel wirklich? weiterzumachen.
3 „Schlüssel zum Familienglück“: Die vierteljährlich erscheinende Rubrik soll Ehepaaren und Eltern zeigen, wie sich biblische Grundsätze praktisch umsetzen lassen, wenn es häuslichen Ärger gibt. Die Artikel sind auch sehr gut geeignet, Außenstehenden zu zeigen, wie viel Weisheit in der Bibel steckt (2. Tim. 3:16, 17).
4 Spezielle Serien für Jüngere: Die Rubrik „Für unsere jungen Leser“ ist zum aktiven Mitmachen gedacht. Jüngere Leser können so eine biblische Begebenheit richtig erforschen. Du kannst Jugendlichen, denen du im Dienst begegnest, mit diesen Artikeln zeigen, dass es sich für sie wirklich lohnt, die Bibel kennenzulernen (Ps. 119:9, 105). Abwechselnd damit erscheint jeden zweiten Monat die Rubrik „Für Gespräche mit den Kindern“, die du bestimmt vor allem Eltern ans Herz legen möchtest. Kinder können durch diese Artikel enorm viel von biblischen Personen lernen. Liest du sie auch mit deinen eigenen Kindern?
5 Weitere Rubriken: „Fragen unserer Leser“ erscheint in jeder Ausgabe und behandelt jeweils eine Frage, die von andersgläubigen Lesern gestellt werden könnte. Diese Artikel lassen sich gut im Haus-zu-Haus-Dienst anbieten. Aus den lebendigen Erlebnisberichten unter der Rubrik „Ein Brief aus . . .“ erfährt man, welche Schwierigkeiten Missionare und andere in ihrem Dienst zu bewältigen haben. So können Interessierte sehen, dass die gute Botschaft tatsächlich weltweit gepredigt wird, wie Jesus Christus es als Zeichen für seine Gegenwart vorhergesagt hat (Mat. 24:3, 14).
6 Die Rubrik „Wie man Gott näherkommt“, die monatlich erscheint und sich auf das Bibelleseprogramm der theokratischen Predigtdienstschule stützt, kann ehrliche Menschen dazu motivieren, mehr über Jehova zu erfahren. Die vierteljährliche Serie „Ihren Glauben nachahmen“ ist so konzipiert, dass sich der Leser von heute biblische Begebenheiten vorstellen kann. Sie lässt biblische Persönlichkeiten — ihre Entscheidungen, ihre Probleme, ihren Glauben — regelrecht lebendig werden.
7 Sind wir nicht begeistert, jeden Monat eine spezielle Ausgabe für die Öffentlichkeit zu bekommen? Deshalb wollen wir uns unbedingt mit dem Inhalt gründlich vertraut machen und im Dienst mit allen Rubriken arbeiten«.


Ein bunter Strauß Anweisungen, wie es geschafft werden kann, »Interessierte zur Organisation zu führen«.
 
 km 5/01 S. 6 Abs. 5-9 Gutes tun und Lob erhalten   Gutes tun -- durch unsere äußere Erscheinung: Nach den Bezirkskongressen des letzten Jahres schrieb der Redakteur einer großen Zeitung: „Mehr als alles andere beeindruckte das persönliche Verhalten der Zeugen. Wie wohltuend ist es, daß sich so viele Menschen würde- und respektvoll verhalten. Hunderte von Familien aller Rassen und Ethnien strömten in ihrer Sonntagskleidung ruhig in das Stadion. Sie benahmen sich ganz anders als die meisten Menschenmengen, die sonst in dem Stadion sind. Ja, die Zeugen unterscheiden sich sehr von den meisten anderen Menschenmengen. Man hat sich an rüpelhaftes Benehmen in der Öffentlichkeit zu sehr gewöhnt.  . . . Die Menschenmenge der Zeugen ist wohltuend.“ Lassen wir niemals zu, daß unsere äußere Erscheinung oder unser Benehmen vom geistigen Aspekt des Kongresses ablenkt (Phil. 1:10; 1. Tim. 2:9, 10).
8 Gutes tun -- bei der Taufe: Taufbewerber sollten sich — diesem Anlaß entsprechend — würdig verhalten. Schickliche Badebekleidung deutet darauf hin, daß der Ernst dieses Anlasses erkannt wurde. Diejenigen, die ein Studium durchführen, sollten möglichst vor dem Besuch des Kongresses mit den Studierenden die „Fragen von Lesern“ im Wachtturm vom 1. April 1995 besprechen.
9 Unser Erscheinungsbild und unser gottgefälliger Wandel zeugen von unseren Glaubensansichten und machen es aufrichtigen Menschen leichter, die Wahrheit zu erkennen. Fahren wir beim Besuch des Bezirkskongresses „Lehrer des Wortes Gottes“ daher fort, Gutes zu tun, und wir werden Lob erhalten (Röm. 13:3).

Das Erscheinungsbild ist keine Privatsache. Es wird zu einem Merkmal für »gottgefälligen Wandel« erkoren. Damit haben die Führungspersonen direkten Einfluss auf Kleidung, Frisur, Schmuck, Piersing ect.
 
Wachtturm vom 15. November 2009  Fragen von Lesern   Sollte eine Schwester, die in einer Zusammenkunft oder auf einem Kongress Vorträge in die Gebärdensprache dolmetscht, eine Kopfbedeckung tragen?
Grundsätzlich sollte eine Christin immer dann eine Kopfbedeckung tragen, wenn sie etwas tut, was normalerweise ihrem Mann oder einem Glaubensbruder vorbehalten ist. Dieses Prinzip drückt der Apostel Paulus so aus: „Jede Frau . . ., die mit unbedecktem Haupt betet oder prophezeit, macht ihrem Haupt Schande.“ Denn: „Das Haupt einer Frau . . . ist der Mann“ (1. Kor. 11:3-10). Trägt eine Schwester bei einer solchen Gelegenheit eine geeignete dezente Kopfbedeckung, zeigt sie, dass sie die theokratische Ordnung innerhalb der Versammlung respektiert (1. Tim. 2:11, 12).

Kopfbedeckung der Frau als Zeichen Ihrer untergeordneten Stellung ist ein beliebtes Thema.
 
Wachtturm vom 15. August 2009  S. 22 Dem „Geist der Welt“ widerstehen  Völlerei hat mit einer bestimmten Geisteshaltung zu tun, die sich durch Gier oder Unmäßigkeit auszeichnet. Entscheidend ist dabei nicht jemandes Körperumfang, sondern seine Einstellung zum Essen. Selbst jemand, der eine normale Figur hat oder sogar schlank ist, kann ein unmäßiger Schlemmer sein. Fettleibigkeit ist manchmal auch auf eine Krankheit oder auf Erbfaktoren zurückzuführen. Entscheidend ist also nicht das Körpergewicht; eine Rolle spielt vielmehr, ob jemand beim Essen Selbstbeherrschung übt oder nicht. (Siehe „Fragen von Lesern“ im Wachtturm vom 1. November 2004.)
Es ist nicht jedem überlassen, was er wann und wie viel essen möchte. Er könnte mit seiner Gewohnheit das »Gewissen« einer anderen Zeugen-Jehovas Person belasten. Damit verliert er sein gutes Ansehen. Er wäre nicht frei von »Anklage«
 
Wachtturm vom 15. April 1999 S. 28 Fragen von Lesern:  Einigen Zeugen Jehovas ist Arbeit in Verbindung mit einem religiösen Gebäude oder Besitztum angeboten worden. Wie ist eine solche Tätigkeit vom biblischen Standpunkt aus zu betrachten?
Diese Frage stellt sich möglicherweise einem Christen, der den aufrichtigen Wunsch hat, nach 1. Timotheus 5:8 zu handeln, wo betont wird, wie wichtig es ist, in materieller Hinsicht für seine Hausgemeinschaft zu sorgen. Er muß zwar diesen Rat beachten, aber das rechtfertigt es nicht, jede beliebige Arbeit anzunehmen, ganz gleich, welcher Art. Christen sind sich dessen bewußt, daß sie auf andere Äußerungen des Willens Gottes genauso sensibel reagieren sollten. Zum Beispiel würde der Wunsch eines Mannes, für seine Familie zu sorgen, es keineswegs rechtfertigen, das außer acht zu lassen, was die Bibel über Unsittlichkeit oder über Mord sagt. (Vergleiche 1. Mose 39:4-9; Jesaja 2:4; Johannes 17:14, 16.) Ebenso unerläßlich ist es für einen Christen, im Einklang mit dem Gebot zu handeln, aus Babylon der Großen, dem Weltreich der falschen Religion, hinauszugehen (Offenbarung 18:4, 5).

Die Keule Babylon die Große wird selbst dann geschwungen, wenn die ausreichende materielle Versorgung einer Familie gefährdet wird.
 
Wachtturm vom 15. Juni 1999  S. 27 Fragen von Lesern:  Kann ein Christ eine Sterilisation als Möglichkeit der Geburtenkontrolle betrachten, da es heißt, sie könne inzwischen auf Wunsch rückgängig gemacht werden?
Die Sterilisation ist mittlerweile das am häufigsten angewendete Mittel der Familienplanung. Deren Akzeptanz wird bei vielen Menschen offenbar von der sozialen Herkunft und der Vorbildung beeinflußt, aber auch von religiösen Ansichten. Der Aspekt der religiösen Überzeugung kommt bei Jehovas Zeugen ins Spiel, die den Wunsch des Psalmisten teilen: „Unterweise mich, o Jehova, in deinem Weg, und führe mich auf dem Pfad der Geradheit“ (Psalm 27:11). Was ist mit einer Sterilisation verbunden?

Die Frage der Geburtenkontrolle ist nicht unbedingt dem Paar persönlich überlassen. Es ist wieder eine »Gewissensentscheidung« mit den zu bedenkenden ABER, die nur eine Möglichkeit offen lassen.
 
Wachtturm vom 15. August 1999  S. 30 Fragen von Lesern:  Wie ernst sollten Christen eine Verlobung nehmen?
„Eine Verlobung ist eine Ursache zur Freude, aber sie ist auch eine ernste Angelegenheit. Kein reifer Christ sollte eine Verlobung leichtnehmen und meinen, er könne sie nach Lust und Laune wieder auflösen. Die Verlobungszeit kann das Paar unter anderem nutzen, um sich vor der Ehe besser kennenzulernen“.

Nicht das Paar kann darüber entscheiden. Auch nicht einer der Beteiligten. Es gelten »biblische Grundsätze«.
 
Wachtturm vom 1. November 1999  S. 28 Fragen von Lesern:  Wie betrachten Jehovas Zeugen das Wählen?
„Jeder Zeuge Jehovas entscheidet selbst auf der Grundlage seines durch die Bibel geschulten Gewissens und des Verständnisses seiner Verantwortung gegenüber Gott und dem Staat, ob er einem zur Wahl stehenden Kandidaten seine Stimme gibt oder nicht (Matthäus 22:21; 1. Petrus 3:16). Wenn die Zeugen diese persönliche Entscheidung treffen, berücksichtigen sie mehrere Faktoren.
Erstens sagte Jesus Christus in bezug auf seine Nachfolger: „Sie [sind] kein Teil der Welt . . ., so wie ich kein Teil der Welt bin“ (Johannes 17:14). Jehovas Zeugen nehmen diesen Grundsatz ernst. Da sie „kein Teil der Welt“ sind, verhalten sie sich in den politischen Angelegenheiten der Welt neutral (Johannes 18:36).
Viertens schätzen Jehovas Zeugen ihre christliche Einheit sehr (Kolosser 3:14). Bei Religionsgemeinschaften, die sich in die Politik einmischen, kommt es häufig unter den Mitgliedern zu Spaltungen. Jehovas Zeugen ahmen Jesus Christus nach, sie mischen sich nicht in die Politik ein und bewahren so ihre christliche Einheit (Matthäus 12:25; Johannes 6:15; 18:36, 37).
Im Hinblick auf die erwähnten biblischen Grundsätze treffen Zeugen Jehovas in vielen Ländern die persönliche Entscheidung, an politischen Wahlen nicht teilzunehmen, und ihre Freiheit, eine solche Entscheidung zu treffen, wird vom Gesetz des jeweiligen Landes gestützt. Was aber, wenn das Gesetz für die Bürger eine Wahlpflicht vorsieht? In diesem Fall hat jeder Zeuge die Verantwortung, eine gewissensmäßige, auf die Bibel gegründete Entscheidung zu treffen, wie er sich in dieser Situation verhält. Wenn jemand sich entscheidet, die Wahlkabine aufzusuchen, so ist das seine Entscheidung. Was er in der Wahlkabine tut, ist eine Sache zwischen ihm und seinem Schöpfer.
Im Wachtturm vom 15. Januar 1951 hieß es auf Seite 26: „Wo der Cäsar den Bürgern das Stimmen zur Zwangspflicht macht . . ., können . . . [Zeugen] sich, wenn der Wahltag kommt, zur Abstimmung und zu den Wahlurnen begeben. Hier ist es, wo sie genötigt sind, den Stimmzettel zu bezeichnen oder das hineinzuschreiben, wofür sie eintreten. Die Stimmenden verfahren mit ihren Stimmzetteln gemäß ihrem Willen. Somit ist hier, in Gottes Gegenwart, der Ort, wo seine Zeugen im Einklang mit seinen Geboten und in Übereinstimmung mit ihrem Glauben handeln müssen. Es gehört nicht zu unserer Verantwortung, sie anzuweisen, was sie mit dem Stimmzettel tun sollen.“

Wieder das wohlbekannte Spiel. Jeder entscheidet selbst »auf der Grundlage seines durch die Bibel geschulten Gewissens. Die Schulung wurde von der Religionsgemeinschaft sehr gründlich gemacht. In ihrer eigenen Sprache heißt das treffend: Sie haben eine neue Persönlichkeit angezogen. Sie haben also gelernt, sich an der Sicht der leitenden Männer zu orientieren, die offen von der Abgabe ungültiger Stimmen schreibt.
 
Wachtturm vom 15. Novermber 1982  S. 30 Fragen von Lesern:  Ist es ratsam, daß Eltern ihr Kind bei weltlichen Verwandten wohnen lassen, nur weil diese dem Kind materielle Vorteile bieten können?
Die Bibel zeigt, daß Eltern das Vorrecht und die Verantwortung haben, für ihre Kinder zu sorgen. Dazu gehört auch die nötige geistige Betreuung. Es wäre kurzsichtig, wenn ein christlicher Ehemann und seine Frau diesen von Gott erteilten Auftrag mißachten würden, nur damit ein Kind durch das Wohnen bei nichtchristlichen Verwandten materielle Vorteile erlangt.

Wer hat je dagegen protestiert, dass »nichtchristlichen Verwandten« – damit sind alle Nicht-Zeugen Jehovas gemeint, die nur sich selbst als »wahre Christen« bezeichnen – unterstellt wird, sie wären nicht in der Lage dem Kind »geistige Betreuung« zukommen zu lassen?

Viele interessiert der Umgang mit Finanzen.  
Jehovas Zeugen erklären, ihr Werk werde ausschließlich mit freiwilligen Spenden finanziert. Sie erheben keine Kollekte und keine Kirchensteuer.

34. Frage: Weißt Du, dass Jehovas Zeugen ihre Gemeindesäle mit Eigenleistung und freiwilligen Spenden errichten? Kennst Du den Eigentümer der Immobilien? Es ist die Religionsgemeinschaft, mit Sitz in Warwick USA. Wenn ein Saal verkauft wird und die Erlöse in die USA fließen, sind die freiwilligen Helfer verständlicherweise oft enttäuscht.
35. Frage: Ist Dir bekannt, dass die freiwilligen Spenden – die nicht zum Unterhalt der Gebäude benötigt werden, an die Zentrale nach Amerika fließen?
Auch wenn keine Kollekten und keine Kirchensteuer erhoben werden, gibt es zahlreiche Bitten der Leitenden Körperschaft um regelmäßige Spenden.
 
Wachtturm vom 15. November 2009 . Gaben, die von Herzen kommen   Etliche Brüder verkauften Besitztümer und überreichten den Erlös den Aposteln, die ihn dann den Bedürftigen zukommen ließen. Wie muss sich Jehova gefreut haben, einen solchen Glauben und so große Liebe zu beobachten! (Apg. 2:41-47).
Heute unterstützen wir ebenfalls die Anbetung Jehovas, indem wir großzügig und mit einem freudigen Herzen Zeit, Kraft und finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. In dem Kasten werden einige Möglichkeiten erläutert, wie man etwas beisteuern kann.
 

WIE MAN DAS KÖNIGREICHSWERK UNTERSTÜTZEN KANN
In einem von der Religionsgemeinschaft veröffentlichten Auskunftsschreiben sind im Einzelnen alle Möglichkeiten der Spenden und der Übertragung von Vermögen aufgelistet:
SPENDEN FÜR DAS KÖNIGREICHSWERK
Ausgabe für Deutschland 1. März 2015
 In einem von der Religionsgemeinschaft  veröffentlichten  Auskunftsschreiben,  sind im Einzelnen alle Möglichkeiten der Spenden und der Übertragung von Vermögen, aufgelistet:
Zuwendungen, Schenkungen und Testamente zur Förderung des weltweiten Königreichswerks
„Ehre Jehova mit deinen wertvollen Dingen“ Sprüche 3:9
Ausgabe für Deutschland 1. März 2015
1.        Wie passend doch Sprüche 3:9 unsere Unterstützung des weltweiten Predigt- und Lehrwerks beschreibt! Dieser Einladung kommen Jehovas Diener gern nach und setzen großzügig ihre Zeit, Fähigkeiten und Kraft ein – alles wertvolle Dinge. 
2.        […]
3. Darüber hinaus ist jeder eingeladen, das Vorrecht der Unterstützung durch materielle Gaben wahrzunehmen. Dadurch ist das christliche Werk weiter möglich. Darin eingeschlossen sind ja auch die humanitären Hilfeleistungen für die von vermehrten Katastrophen betroffene weltweite Bruderschaft, die dadurch im Sinne eines Ausgleichs Nutzen hat (2. Korinther 8:14). Dabei werden die dafür erforderlichen Ausgaben ausschließlich durch freiwillige Gaben bestritten. […]
5. [---]Bei solchen Planungen ist es auch eine Überlegung wert, die steuerliche Begünstigung von Zuwendungen an religiöse Körperschaften  zu berücksichtigen, da der Staat Religionsgemeinschaften durch steuerliche Begünstigungen fördert und den Geber begünstigt. So werden zum Teil Zuwendungen in Form von Spenden steuerlich begünstigt, da sie als Sonderausgabe bei der Einkommensteuer bzw. als Kürzung bei der Gewerbe- und Körperschaftsteuer (sofern über ein betriebliches Konto gespendet wurde) abgesetzt werden können. Einzahlungen in den Vermögensstock einer Stiftung (Zustiftungen) werden ebenfalls steuerlich gefördert. Die Einzelheiten sind im konkreten Fall mit dem eigenen Steuerberater abzustimmen.  
GRUNDSÄTZLICHE MÖGLICHKEITEN DER ZUWENDUNGEN 
Spenden  Stiftung
        Geldspenden   Sachspenden - Wertpapiere - Anteile an Kapitalges. - Immobilien - Gegenstände   Schenkungs- Vereinbarungen   Gründung einer Stiftung oder Zustiftung        
       Schenkungen auf den Todesfall  Testamente
        Geld Wertpapiere   Lebensversicherungen (als Begünstigter)   Testamente - Handschriftlich - Notariell   Einsetzung als - Alleinerbe - Miterbe - Vermächtnisnehmer
ZUWENDUNGEN ZUM SOFORTIGEN NUTZEN  DER ORGANISATION
6. Geldspenden: Geld zu spenden ist die einfachste und gebräuchlichste Form der Unterstützung. Die Organisation kann dabei die zur Verfügung gestellten Mittel sofort für das Königreichswerk einsetzen. Geldspenden können zu jeder Zeit in beliebiger Höhe auf folgendes Konto überwiesen werden:  
EMPFÄNGER: Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R.  BANK: Commerzbank Wiesbaden  IBAN: DE82 5104 0038 0516 7044 00 BIC: COBADEFFXXX VERWENDUNGSZWECK: Spende 
7. Die Überweisung müsste lediglich den Vermerk „Spende“ enthalten. Weitere Angaben, wie zum Beispiel die Adresse des Spenders, sind in einem separaten Schreiben per Post oder per E-Mail an accounting.de@jw.org mitzuteilen. Bargeld im Brief zu übersenden ist risikoreich und nicht empfehlenswert, da die Post bei Verlust keine Haftung übernimmt.
8. Geldspenden können steuerlich abgesetzt werden. Je nach persönlichem Steuersatz kann das bis zu 45% des zu versteuernden Einkommens betragen. Wenn man die Spende nicht in einem Jahr absetzen kann, ist der nicht verbrauchte Teil der Steuerminderung auf die folgenden Jahre übertragbar. Geldspenden sind im jeweiligen Jahr bis zu 20% des Gesamtbetrags der Einkünfte steuerlich abzugsfähig.  Beispiel: Ein zu versteuerndes Einkommen in Höhe von 50.000 € kann durch eine Spende in diesem Jahr in Höhe von 10.000 € auf 40.000 € reduziert werden. Das führt damit zu einer Steuerrückerstattung. Bei einem Ledigen beträgt die Einkommensteuerrückerstattung (incl. Solidaritätszuschlag) 4.052 €.
9. Wertpapierzuwendungen: Wertpapierübertragungen (z. B. Aktien, festverzinsliche Wertpapiere oder Schuldverschreibungen) sind auch Möglichkeiten, das Königreichswerk zu fördern. 
10. Wer der Organisation Wertpapiere spenden möchte, sollte das vorher mit seinem Steuerberater besprechen.
11. Auch Wertpapierzuwendungen, die im Jahr der Zuwendung höher sind als 20% des Gesamtbetrags der Einkünfte, werden in den folgenden Veranlagungszeiträumen steuerlich berücksichtigt.
12. Wenn man Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R. Wertpapiere zuwenden möchte, sollte man bitte Einzelheiten in einem Brief an Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R. beschreiben. Man wird dann weitere Informationen erhalten. Das Wertpapierkonto für solche Wertpapierspenden an Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R. lautet:  Commerzbank Wiesbaden, IBAN: DE82 5104 0038 0516 7044 00,  BIC: COBADEFFXXX. 
13. Hinweis: Anteile an geschlossenen Fonds (z. B. Immobilienfonds oder Schiffsfonds in Form einer GmbH & Co. KG) können aus grundsätzlichen Erwägungen nicht angenommen werden. 
14. Wenn man in einem Jahr ein außerordentlich hohes Einkommen hat, bietet sich unter Umständen eine spezielle Maßnahme an, um einen erheblichen Steuervorteil zu erlangen. Diesbezüglich könnte die Gründung einer Stiftung interessant sein oder alternativ eine sogenannte Zustiftung. Auf diese Möglichkeit gehen wir unter der Überschrift „Stiftung“ ein.
15. Immobilienschenkungen: Immobilienübertragungen bringen ähnliche Vorteile wie Wertpapierübertragungen. Wer vermietete Immobilien verkauft, die er vor weniger als 10 Jahren gekauft hat und die im Wert gestiegen sind, muss Einkommensteuer bezahlen (Spekulationssteuer). Allerdings besteht in diesem Fall die Möglichkeit, die Immobilie in der Zuwendungsbestätigung mit den Anschaffungskosten abzüglich Abschreibung anzusetzen, was keine Besteuerung eines Mehrwertes nach sich zieht. Die Zuwendung einer vermieteten Immobilie, die mehr als 10 Jahre im Eigentum steht, ist mit dem tatsächlichen Wert (gemeiner Wert) in der Zuwendungsbestätigung anzusetzen. Sofern die Immobilie zu eigenen Wohnzwecken genutzt wurde, ist eine Immobilienübertragung in der Regel steuerfrei. Einzelheiten sind mit dem Steuerberater abzuklären.
Lebensumstände: Heinz (78) hat vor sieben Jahren ein Einfamilienhaus gekauft und seitdem darin gewohnt. Nun muss er sich in ein Pflegeheim begeben und entschließt sich in Absprache mit seinen Kindern, sein Haus dem Königreichswerk zur Verfügung zu stellen.  
16. Heinz braucht hierfür keine Versteuerung vornehmen, da er die Immobilie zu eigenen Wohnzwecken genutzt hat. Selbst, wenn er die Immobilie statt sie selbst zu nutzen vermietet hätte, würde keine Besteuerung vorgenommen, wenn er eine Zuwendungsbestätigung in Höhe der Anschaffungskosten abzüglich Abschreibung erhalten würde. Anders wäre es, wenn Heinz eine Gewinnrealisierung vornähme, was der Fall wäre, wenn er eine Zuwendungsbestätigung in Höhe des Verkehrswertes erhalten würde. Dann müsste er die Wertsteigerung der Immobilie in Form der Einkommensteuer (Spekulationssteuer) versteuern.
17. Sollte jemand daran denken, zu seinen Lebzeiten im Wege der Schenkung Immobilien an die Organisation zu übertragen, so wäre es am besten, er würde in einem Brief seine Wünsche darlegen. Wenn er der Organisation die Immobilien bei seinem Tod zukommen lassen möchte, kann er dies in seinem Testament bestimmen, wie das noch in diesem Auskunftsschreiben später gezeigt wird. Wenn er irgendwelche Anrechte (zum Beispiel Rückgaberechte oder Wiedergutmachungsansprüche) auf Immobilien zu seinen Lebzeiten übertragen möchte, sollte er sich ebenfalls schriftlich an das Zweigbüro wenden. Er wird in jedem Fall eine Antwort erhalten. Grundsätzlich wird das Zweigbüro prüfen, ob das Ziel der Immobilienschenkung im Sinne des Gebers verwirklicht werden kann. 
18. Spenden anderer Vermögenswerte: Es ist möglich, zu Lebzeiten auch Schmuck, Briefmarkensammlungen, Münzen und andere Vermögensgegenstände aus seinem Privateigentum zu spenden. In einem solchen Fall sollte man sich vorher schriftlich an das Zweigbüro wenden, es von seinem Wunsch und Willen unterrichten und mitteilen, worin das Vermögen besteht. Das Zweigbüro wird ihm mitteilen, ob bzw. wie die Übertragung erfolgen kann.
19. Stiftung: Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R hat nach ihrem Stiftungsgesetz (veröffentlicht im Amtsblatt von Jehovas Zeugen in Deutschland, Nr. 4, Jahrgang 2013,  S. 1) eine eigene Stiftung mit dem Namen „Stiftung Königreichswerk Jehovas Zeugen“ geschaffen. Dadurch soll willigen Personen die Möglichkeit gegeben werden, Vermögen stiften zu können, ohne eine eigene Stiftung errichten zu müssen. Diese Form der Zuwendung wird Zustiftung genannt. 
BEISPIEL
20. Eine Alternative zur Zustiftung ist die Errichtung einer eigenen Stiftung, die auch religionsrechtlich anerkannt werden kann, sofern die im Stiftungsgesetz genannten Voraussetzungen erfüllt werden. 
21. Sowohl bei der Errichtung einer neuen Stiftung als auch bei der Förderung einer bestehenden Stiftung durch eine sogenannte Zustiftung gelten steuerlich die gleichen Vorschriften. 
22. Zurzeit (Rechtsstand 2014) kann in beiden Fällen der gestiftete Betrag innerhalb von 10 Jahren bei der Einkommensteuererklärung nach § 10b Abs. 1a Einkommensteuergesetz (EStG) geltend gemacht werden. Dieser Betrag ist jedoch auf  1 Mio. Euro pro Steuerpflichtigen begrenzt. Einzelheiten sollten mit dem steuerlichen Berater abgeklärt werden.   
Lebensumstände: Christine (45) hat ein zu versteuerndes Einkommen in Höhe von 50.000 € im Jahr. Darauf zahlt sie als Ledige 13.483 €  (als Verheiratete 8.523 €) an Einkommensteuer inklusive Solidaritätszuschlag. Aufgrund einer Erbschaft hat sie allerdings ein relativ hohes Kapitalvermögen in Höhe von 500.000 € erhalten, wovon sie gern 200.000 € einer Stiftung zuwenden möchte. Sie entscheidet sich, diesen Betrag der bestehenden „Stiftung Königreichswerk Jehovas Zeugen“ zur Verfügung zu stellen und zwar als Zustiftung. 
23. Steuerlich darf Christine diesen Betrag in Höhe von 200.000 € absetzen. Dabei kann sie diesen Betrag beliebig auf die 10 Jahre beginnend mit dem Zeitpunkt der Zahlung der Zuwendung verteilen. Damit sich ihre Einkommensteuer reduziert, setzt sie in den ersten fünf Jahren jeweils 40.000 € steuerlich ab, sodass ihr zu versteuerndes Einkommen nur 10.000 € (bisher 50.000 €) beträgt. Darauf entfällt eine Einkommensteuer als Ledige von 256 € (als Verheiratete von 0 €).   Dieses Beispiel gilt nicht für Gewerbetreibende, die Gewerbesteuer bezahlen. Die Steuerersparnis insgesamt beträgt für den Ledigen 66.135 € und für den Verheirateten 42.615 €.   Geldspende Zustiftung Betrag 200.000 € 200.000 € Einkommensminderung  (20% des Einkommens) 10.000 €  Einkommensminderung  (bei Zustiftung verteilbar auf 10 Jahre) Die restlichen 160.000 € können auf die folgenden 9 Jahre verteilt werden  40.000 € Einkommensteuer nach der Zuwendung 9.432 € 256 € Steuerersparnis (incl. Folgejahre) 4.051 €   66.135 €
BEISPIEL
24. Schenkungsvereinbarungen: Es besteht die Möglichkeit, bezüglich einer Geldzuwendung eine Schenkungsvereinbarung zu treffen. Dabei erhält der Spender für den Fall, dass er einen Teilbetrag oder den ganzen Betrag für seinen persönlichen Gebrauch benötigt, die Zusage, dass er den ursprünglich gegebenen Betrag in seiner Höhe  zurückerhalten kann (Rückzahlungszusage). Die Rückzahlungszusage kann nicht auf eine andere Person übertragen, verpfändet oder vererbt werden. Mit dem Tod des Spenders entfällt die Rückzahlungszusage, das heißt, die Zuwendung gehört nicht zum Nachlass. Diese Art der Schenkung kommt den Wünschen vieler entgegen. 
25. Durch den Vorbehalt, dass auf Bitten das Geld zurückgezahlt wird, sind keine steuerlichen Abzüge möglich. 
26. Wenn man eine Schenkungsvereinbarung treffen möchte, sollte man an das Zweigbüro schreiben, die erwogene Schenkung erklären und fragen, wie vorzugehen ist.
27. Zuwendungsbestätigungen: Alle Zuwendungen zu Lebzeiten (mit Ausnahme der Schenkungsvereinbarungen oder der Gründung einer neuen Stiftung) ab 5,00 € werden nach Erhalt bestätigt, sofern dem Zweigbüro Vorname, Familienname und Anschrift des Spenders in einem separaten Schreiben per Post oder per E-Mail an accounting.de@jw.org mitgeteilt werden. Dieses Schreiben sollte bei Geldspenden die Bankverbindung (IBAN/BIC/BANK) des Zuwendenden und die postalische Adresse enthalten.  
ZUWENDUNGEN ZUM SPÄTEREN NUTZEN DER ORGANISATION
28. Verfügungen zugunsten Dritter für den Todesfall: Eine Möglichkeit, der Organisation Konten, Sparkassenbriefe, Wertpapiere usw. zukommen zu lassen, besteht durch die Anordnung einer „Verfügung zugunsten Dritter für den Todesfall“. Geldinstitute haben für eine solche Verfügung entsprechende Formulare vorrätig, die sie auf Bitten des Kontoinhabers aushändigen. Durch eine „Verfügung zugunsten Dritter für den Todesfall“ kann festgelegt werden, wer im Todesfall des Kontoinhabers Rechtsinhaber des Kontos, des Sparkassenbriefs oder der Wertpapiere werden soll. Diese Rechtsübertragung fällt nicht in den Nachlass. Das Geldinstitut sendet die „Verfügung zugunsten Dritter für den Todesfall“ mit Einverständnis des Kontoinhabers Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R. zur Unterschrift zu, weil erst durch die Unterschrift des Begünstigten die rechtliche Annahme erfolgt. Der Kontoinhaber muss darauf achten, dass das geschieht. Sollte sich eine Änderung der Bezeichnung der Konten ergeben, über die verfügt wird, ist eine neue Vereinbarung erforderlich.
29. Versicherungen: Wird gewünscht, die Organisation zum Begünstigten aus einem Versicherungsvertrag zu machen, so müsste der Versicherungsnehmer, also derjenige, der den Versicherungsvertrag abgeschlossen hat, seinen Versicherungsmakler oder die Versicherungsgesellschaft beauftragen, als Begünstigten Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R. einzusetzen. Es ist ratsam, das Zweigbüro davon in Kenntnis zu setzen. Aus rechtlichen Gründen wird diese Begünstigung gegenüber dem Versicherungsnehmer und der Versicherungsgesellschaft schriftlich angenommen und bestätigt. Wenn der Zuwendende möchte, kann er eine Kopie des Versicherungsscheins (Police) zur Verwahrung an das Zweigbüro senden. 
VERFÜGUNGEN DURCH TESTAMENTE
30. Ein Testament ist ein rechtsgültiges Dokument, durch das jemand Anordnungen darüber treffen kann, an wen sein Vermögen nach seinem Tod übergehen soll. Es werden darin ein oder mehrere Begünstigte (Erbe, Vermächtnisnehmer) benannt, die am Nachlass teilhaben. Ohne ein gültiges Testament bestimmen die Gesetze des jeweiligen Landes, wer was erhält. Diese sogenannte gesetzliche Erbfolge steht meist nicht im Einklang mit den Wünschen des Erblassers oder den Bedürfnissen von Personen oder Institutionen, die ihm am Herzen liegen.
31. Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R. ist als Empfänger von Erbschaften und Vermächtnissen vom Zahlen der Erbschaftsteuer befreit.
32. Sollte jemand ein Testament errichten, nachdem er bereits früher ein anderes Testament oder mehrere Testamente errichtet hatte, empfiehlt es sich, in das Testament eine Klausel aufzunehmen, die besagt, dass er durch dieses neue Testament sämtliche früheren Testamente ganz oder je nach der Sachlage teilweise aufhebt. Sofern er zuvor einmal mit seinem Ehepartner, der inzwischen verstorben ist, ein gemeinschaftliches Testament errichtet hatte, bindet ihn dieses Testament. Nur unter bestimmten Umständen wäre ihm die Errichtung eines neuen Testaments möglich. Der Erblasser sollte dem Zweigbüro bitte nähere Einzelheiten mitteilen.
33. Testamente müssen schriftlich verfasst werden. 
34. Es ist empfehlenswert, über die Art und Durchführung der gewünschten Bestattung eine Verfügung zu treffen. Hierdurch ist es für die Angehörigen und die Versammlung leichter, gemäß dem festgelegten Willen des Verstorbenen zu handeln. Im Fall der Erdbestattung übernimmt der Erbe für die Dauer der Liegezeit die Grabpflege.
35. Rechtswahl: Wer seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland hat, aber dennoch will, dass im Fall seines Todes das Erbrecht des Landes anwendbar ist, dessen Staatsangehörigkeit er besitzt, muss eine entsprechende Rechtswahl treffen. Beispiel: Wer als Deutscher in Spanien lebt und will, dass auf seinen Erbfall deutsches Erbrecht anwendbar sein soll und nicht spanisches, muss eine sogenannte Rechtswahlklausel in sein Testament aufnehmen. Tut man das nicht, könnte beispielsweise ein gemeinschaftliches Testament bei Anwendung ausländischen Erbrechts unwirksam werden.
36. Privatschriftliches Testament: Es besteht die Möglichkeit, ein privatschriftliches Testament zu errichten, wobei beachtet werden muss, dass das Testament vollständig eigenhändig geschrieben sein muss. Es darf weder ganz noch teilweise mit Schreibmaschine oder elektronisch erstellt werden. Es muss den Ort der Ausstellung, das Datum und als Letztes die vollständige Unterschrift (Vor- und Familienname, bei Verheirateten eventuell auch Geburtsname) des Verfügenden enthalten. Außerdem sollte zu Beginn des Testaments erwähnt werden, dass für die Erbfolge deutsches Recht gelten soll. Damit ein privatschriftliches Testament nicht verloren geht oder von unbefugter Hand vernichtet wird, ist es empfehlenswert, entweder dem Zweigbüro das Original zu übersenden oder das Testament bei Gericht gegen Entrichtung einer Gebühr zu hinterlegen. Im Fall der Hinterlegung bei Gericht wird der Verfügende gebeten, eine Kopie seines Testaments und des Hinterlegungsscheins dem Zweigbüro zu übersenden.
Beispiel: [mit Hand zu schreiben]  
Mein Testament 
Für meine Erbfolge soll deutsches Erbrecht gelten. Ich,  Johannes Vorbild, geb. am 30.06.1939, wohnhaft in der Engstr. 7, 19140 Heiligenstadt, setze hiermit Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R., Zweigbüro, 65617 Selters, zu meinem Alleinerben ein. Ich verfüge folgende Vermächtnisse:  Hans Müller, wohnhaft in …, soll 1.000,- Euro erhalten. Mein Fahrzeug soll Willi Meier, wohnhaft in …, erhalten. Etwaige Verfügungen von Todes wegen hebe ich hiermit auf und erkläre sie für ungültig. Ich wünsche eine anonyme Feuerbestattung und möchte von Jehovas Zeugen beigesetzt werden. 
Heiligenstadt, den 15. April 2014    
Johannes Vorbild    
37. Notartestament: Personen, die ein Testament zu errichten wünschen, können ihren letzten Willen auch vor einem Notar mündlich erklären und von ihm schriftlich niederlegen lassen oder ihren Willen schriftlich überreichen. Nach der vom Erblasser gegebenen Erklärung wird der Notar ihm eine Auskunft über die Höhe seiner Gebühr und über die Hinterlegungskosten beim zuständigen Gericht geben.
38. Gemeinschaftliches Testament: Ehepartner können ein gemeinschaftliches Testament errichten. Es kann sowohl als privatschriftliches als auch als notarielles Testament errichtet werden. Der gemeinschaftliche Wille für beide Personen wird als privatschriftliches Testament eigenhändig von einem der Ehepartner geschrieben, mit Ort und Datum versehen und persönlich unterschrieben. Der andere Ehepartner vermerkt eigenhändig darunter, dass  diese Verfügung auch sein letzter Wille ist. Er versieht seine Ergänzung ebenfalls mit Ort und Datum und unterschreibt sie persönlich mit seiner vollständigen Unterschrift, eventuell auch mit dem Geburtsnamen. 
39. Als Erbe des Letztlebenden kann Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R. eingesetzt werden. Auch kann man Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R. als Vermächtnisnehmer für den Fall des Todes des Erst- und/oder Letztversterbenden einsetzen.
40. Wenn nach dem Tod des erstversterbenden Ehepartners der länger lebende Ehepartner frei sein soll, neu oder anders zu verfügen, muss dies ausdrücklich im gemeinschaftlichen Testament erwähnt sein. Ein gemeinschaftliches Testament wird im Fall einer Scheidung der Ehe ungültig und somit unwirksam. Dies ist grundsätzlich bereits dann der Fall, wenn der Erblasser die Scheidung der Ehe wirksam beantragt oder dem Antrag des anderen zugestimmt hatte.  
Beispiel: [von einem Ehepartner mit Hand zu schreiben]  
Unser Testament 
Für unsere Erbfolge soll deutsches Erbrecht gelten. Wir, die Eheleute Johannes Vorbild, geb. am 30.06.1939, und Sarah Vorbild geb. Eifrig, geboren am 28.02.1944, wohnhaft in der Engstr. 7, 19140 Heiligenstadt, setzen uns gegenseitig zu Alleinerben ein. Nach dem Tode des Letztlebenden von uns soll Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R., Zweigbüro, 65617 Selters, unser Alleinerbe sein. Wir verfügen folgende Vermächtnisse, die der Schlusserbe zu erfüllen hat: Hans Müller, wohnhaft in …, soll 1.000,- Euro erhalten. Unser Fahrzeug soll Willi Meier, wohnhaft in …, erhalten. Etwaige Verfügungen von Todes wegen heben wir hiermit auf und erklären sie für ungültig. Der Überlebende von uns ist berechtigt, die  Schlusserbeneinsetzung einseitig abzuändern und zu ergänzen. Wenn der Überlebende keine anderweitige Verfügung trifft, bleibt es bei der Schlusserbeneinsetzung. Wir wünschen eine anonyme Feuerbestattung und möchten von Jehovas Zeugen beigesetzt werden. Heiligenstadt, den 15. April 2014 Johannes Vorbild 
[Das Nachstehende muss der andere Ehepartner mit Hand ergänzen] Das Vorstehende soll auch mein letzter Wille sein. Heiligenstadt, den 15. April 2014 Sarah Vorbild geb. Eifrig   
41. Aufbewahrung: Im Fall eines Notartestaments reicht der Notar das Testament in einem versiegelten Umschlag dem zuständigen Nachlassgericht zur amtlichen Verwahrung ein. Vom Nachlassgericht, bei dem das Testament hinterlegt wird, erhält der Erblasser einen Hinterlegungsschein, den er zweckmäßigerweise zusammen mit der Kopie des Testaments gut aufbewahrt. Sofern er Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R. bedacht hat, wird er gebeten, eine Kopie seines Testaments und des Hinterlegungsscheins dem Zweigbüro zu übersenden. Er könnte in diesem Fall mit dem Notar vereinbaren, dass dieser ihm zwei Kopien des Testaments zur Verfügung stellt.
42. Testamentsvollstrecker: Sofern Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R. als Alleinerbe eingesetzt wird, ist es normalerweise nicht notwendig und verursacht nur unnötige Kosten, wenn ein Testamentsvollstrecker eingesetzt wird. Wenn Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R. als Erbe benannt ist, wird in der Regel der Nachlass selbst abgewickelt und je nach Erfordernis ein Bevollmächtigter eingesetzt. 
43. Vorgezogene Erbauszahlung (vorweggenommene Erbfolge unter Anrechnung auf den Pflichtteil): Gelegentlich wird in einem Testament erwähnt, dass  pflichtteilsberechtigte nahe Verwandte, zum Beispiel Kinder, ihren Erbteil bereits erhalten haben und deshalb im Testament bewusst nicht mehr bedacht werden. Ein Erbverzicht ist nur dann rechtsgültig, wenn diese Tatsache der Abfindung in einem Vertrag zwischen dem Erblasser und dem pflichtteilsberechtigten Erben notariell beurkundet wurde. Wünscht man, dass  seine bereits zu Lebzeiten gemachte Schenkung an einen Pflichtteilsberechtigten ganz oder teilweise auf den Pflichtteil anzurechnen ist, dann ist es ausreichend, wenn er diese Bestimmung spätestens bei der Schenkung trifft. Um den Beweis für die Anrechnungspflicht zu sichern, ist es erforderlich, die Anrechnungspflicht in einem schriftlichen Vertrag mit dem Pflichtteilsberechtigten niederzulegen, was ohne Mitwirkung eines Notars geschehen kann, aber von den beiden Vertragsparteien mit Angabe von Ort und Datum zu unterzeichnen ist.“
 

Obwohl allenthalben auf Liebe, heiligen Geist, Jehova Gott und christliche Verantwortung verwiesen wird, ist es offenkundig, dass reale wirtschaftliche Interessen der Religionsgemeinschaft geschützt und gefördert werden.
Jemand der sich überlegt, ein Zeuge Jehovas zu werden, muss immer die grundsätzliche Frage beantworten: Anerkenne ich die leitende Körperschaft als den vom Geist Gottes geleiteten Mitteilungskanal. Niemand wird zur Taufe zugelassen, der diesen Anspruch nicht akzeptiert. Das ist die Voraussetzung, dass man bereit ist, sich bis zum Äußersten für die Wachtturm Interessen zu verausgaben.

Dass ein weitreichendes finanzielles Engagement von jedem Zeugen Jehovas erwartet wird kann man in vielen Veröffentlichungen nachlesen. Ein Beispiel soll stellvertretend für viele hier angeführt werden: Das Leitbild der armen Witwe: aus dem Buch

„Fragen junger Leute – praktische Antworten“ Auf Seite 166 heißt es:
„Jesus beobachtet, wie die Reichen etwas für den Tempel spenden. Dabei fällt ihm in der Menge eine arme Witwe auf, die „zwei kleine Münzen von ganz geringem Wert“ gibt (Lukas 21:2) Jesus lobt ihre Großzügigkeit. Warum? Weil die anderen „von ihrem Überfluss eingeworfen [haben]; sie aber hat von ihrem Mangel alles eingeworfen, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt“ (Markus 12:44).
Hast du dieselben Prioritäten wie diese Frau? Bist du bereit, für Gott Zeit und Geld einzusetzen? Du kannst ähnlich wie die arme Witwe beispielsweise etwas für den Königreichssaal spenden. Außerdem kannst du deine Zeit und dein Geld dafür verwenden, anderen von Jehova Gott zu erzählen. Jehova entging der kleine Betrag nicht, den die Witwe für ihn gespendet hatte, und er war dankbar dafür. Auch über dich wird er sich freuen, wenn du ihn an die erste Stelle setzt (Matthäus 6:33)“


Das Beispiel der armen Witwe wird in der Wachtturm Literatur hundertfach angeführt um den Zeugen Jehovas den Gedanken zu vermitteln, sie müssten „alles was sie haben“ für die „Interessen des Königreiches“ einsetzen. Die Wachtturm Gesellschaft überlagert damit ihre eigenen Interessen mit denen des Königreiches Gottes. Die Aussage alles was sie hatte, wird nicht nur auf eine freiwillige materielle Gabe angewendet, sondern auch auf die Zeit und die Talente, die man hat. Natürlich ist es unbestritten, dass Zeit auch einen geldwerten Vorteil darstellt.
Viele scheinbar verständnisvolle Worte über Armut, lassen aber nur diesen einen Schluss zu: Du musst einfach alles – auch das letzte bisschen Zeit und Kraft geben. Der Schrifttext zu dieser Forderung lautet:
„so fahrt den fort zuerst das Königreich und SEINE Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese [anderen] Dinge werden euch hinzugefügt werden.“ NWÜ

Somit kann also selbst der Ärmste noch „alles was er hat“ spenden und wenn er überzeugt ist, dass er es für Jehova gibt, dann fühlt er sich gut.

36. Frage: „Ist es das, was du bei einer Religion suchst?“  Diese Frage, kann der Angehörige nur selbst beantworten.

Weitere Fragen könnten an Hand der Checkliste bedacht werden, die auf der folgenden Seite zu finden ist.
/chekliste-destruktive-kulte-erkennen.html

Es sind noch eine Reihe von Merkmalen aufgeführt, die zu der Schlussfolgerung führen müssen, das Jehovas Zeugen eine destruktive Gruppe sind. Die Beweise dafür sind ohne große Mühe in den Veröffentlichungen ihrer Leitenden Körperschaft zu finden. Wenn ein Erwachsener sich nach reiflicher Überlegung entschließt, trotzdem dieser Gemeinschaft beizutreten, ist es sein Recht auf freie Wahl der religiösen und weltanschaulichen Meinung.

Wer es geschafft hat mit vernünftigen Argumenten die Tür zur Rückkehr offen zu lassen, hat alles richtig gemacht.
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Er hat eine tragfähige Brücke gebaut – keine Brücken abgebrochen.
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​Termine für die Gruppentreffen
Achtung Sektengefahr! Vor einer Entscheidung
Merkmale erkennen und bedenken!
Checkliste mit wichtigen Fragen
Hilfreiche Links für Sektenaussteiger

Die wahren Gründer der Wachtturm-Gesellschaft:

http://de.wikipedia.org/wiki/William_Henry_Conley