
Verließen wir fluchtartig unsere Heimat, oder gingen wir zurück in die Heimat?
Es kamen zehntausende über die Balkanroute nach Bayern. Sie wirkten teilweise wie eine bedrohliche Invasion auf einige. Andere zeigte spontan eine unglaubliche Menschlichkeit und hießen sie willkommen.
Für mich kamen Bilder aus meiner Kindheit zum Vorschein, die ich längst vergessen geglaubte. Wir sind über diese Balkanroute im Verlaufe von 8 Monaten von Serbien nach Oberbayern geflohen.
In meiner ersten Beschreibung dieser Flucht ist die Geschichte der Donauschwaben festgehalten.
http://www.winbuddys.com/index.php/buch-vorstellungen/479-buchspecial-drei-wege-ein-ziel
Nicht nur wir Kinder der Donauschwaben stellen diese verwirrenden Fragen. Da gab es die Schlesier, die Ostpreußen, die Siebenbürger Sachsen... Alles Menschen die einst von Maria Theresia und ihrem Sohn innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Monarchie umgesiedelt wurden. Durch ihren Fleiß wurden Ländereien urbar und fruchtbar. Sie pflegten ihre Traditionen, ihren Glauben, ihre Kultur und förderten den Wohlstand.
Kaum waren die Spuren des Ersten Weltkrieges halbwegs beseitigt, stürze der Zweite Weltkrieg Europa in eine nie dagewesene Katastrophe. Nationaler Fanatismus, Hass, Zerstörung, menschliches Leid, politischer Umbruch bewirkten, dass eine Welle Flüchtlinge und Vertriebene, - ehemalige Umsiedler, - in Deutschland Zuflucht suchten.
Ungezählte Menschen verloren in dieser Zeit ihr Leben, ganz zu schweigen von ihrer Habe.
Unsere Familiengeschichte, beginnend von der Zeit der Besiedelung bis in die Neuzeit, erzähle ich in meinem Buch
»Überleben - was blieb von der Heimat Donauschwaben?«
https://www.youtube.com/watch?v=Sd7P_wMZQbo
Auf der letzten Etappe der Flucht hat uns der Sieg der Menschlichkeit über die Dienstvorschrift wieder einmal das Leben gerettet. Wir wurden von der Grenzpolizei entdeckt. Sie hätten uns festnehmen müssen. Die Abschiebung nach Jugoslawien hätte damals unseren sicheren Tod bedeutet. Ich zitiere aus meinem Buch:
»Die Grenzer sahen, dass wir nicht fliehen wollten. Sie kamen deshalb freundlich näher. Sie fragten, woher wir kamen und wohin wir wollten. Es waren Österreicher. Mutter zeigte ihnen die Briefe von Vati und die Zuzugsgenehmigung für Weilheim in Oberbayern. Für die Frau gab es keine Möglichkeit, mit mir Mitleid zu erregen. (Anmerkung: eine Frau, die mit uns schwarz über die Grenze wollte, bat meine Mutter, mich als ihr Kind ausgeben zu dürfen. Sie hoffte, damit das Mitleid der Grenzbeamten zu erregen.)
Wieder schauten die Männer auf uns Kinder, wie wir sie müde und verängstigt mit großen Augen anschauten. Sie sagten: »Die Kinder tun uns leid. Wir haben sie nicht gesehen. Wir müssten Sie zurückschicken. Aber wir haben Sie nicht getroffen. Sie dürfen uns aber unter keinen Umständen verraten. ...«
Wir Flüchtlinge wurden in der durch den Krieg zerstörten und verarmten alten Heimat nicht mit offenen Armen empfangen. Die Zukunftsaussichten schienen nicht rosig. Welcher Überlebenswille und -Kampf am Ende auch für die Neue Heimat zum Segen wurde, schildere ich in dieser Autobiographie.
Es ist ein Buch wider das Vergessen.
Wir als Zeitzeugen haben nicht mehr viel Zeit aus eigenem Erleben zu berichten.
Es kamen zehntausende über die Balkanroute nach Bayern. Sie wirkten teilweise wie eine bedrohliche Invasion auf einige. Andere zeigte spontan eine unglaubliche Menschlichkeit und hießen sie willkommen.
Für mich kamen Bilder aus meiner Kindheit zum Vorschein, die ich längst vergessen geglaubte. Wir sind über diese Balkanroute im Verlaufe von 8 Monaten von Serbien nach Oberbayern geflohen.
In meiner ersten Beschreibung dieser Flucht ist die Geschichte der Donauschwaben festgehalten.
http://www.winbuddys.com/index.php/buch-vorstellungen/479-buchspecial-drei-wege-ein-ziel
Nicht nur wir Kinder der Donauschwaben stellen diese verwirrenden Fragen. Da gab es die Schlesier, die Ostpreußen, die Siebenbürger Sachsen... Alles Menschen die einst von Maria Theresia und ihrem Sohn innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Monarchie umgesiedelt wurden. Durch ihren Fleiß wurden Ländereien urbar und fruchtbar. Sie pflegten ihre Traditionen, ihren Glauben, ihre Kultur und förderten den Wohlstand.
Kaum waren die Spuren des Ersten Weltkrieges halbwegs beseitigt, stürze der Zweite Weltkrieg Europa in eine nie dagewesene Katastrophe. Nationaler Fanatismus, Hass, Zerstörung, menschliches Leid, politischer Umbruch bewirkten, dass eine Welle Flüchtlinge und Vertriebene, - ehemalige Umsiedler, - in Deutschland Zuflucht suchten.
Ungezählte Menschen verloren in dieser Zeit ihr Leben, ganz zu schweigen von ihrer Habe.
Unsere Familiengeschichte, beginnend von der Zeit der Besiedelung bis in die Neuzeit, erzähle ich in meinem Buch
»Überleben - was blieb von der Heimat Donauschwaben?«
https://www.youtube.com/watch?v=Sd7P_wMZQbo
Auf der letzten Etappe der Flucht hat uns der Sieg der Menschlichkeit über die Dienstvorschrift wieder einmal das Leben gerettet. Wir wurden von der Grenzpolizei entdeckt. Sie hätten uns festnehmen müssen. Die Abschiebung nach Jugoslawien hätte damals unseren sicheren Tod bedeutet. Ich zitiere aus meinem Buch:
»Die Grenzer sahen, dass wir nicht fliehen wollten. Sie kamen deshalb freundlich näher. Sie fragten, woher wir kamen und wohin wir wollten. Es waren Österreicher. Mutter zeigte ihnen die Briefe von Vati und die Zuzugsgenehmigung für Weilheim in Oberbayern. Für die Frau gab es keine Möglichkeit, mit mir Mitleid zu erregen. (Anmerkung: eine Frau, die mit uns schwarz über die Grenze wollte, bat meine Mutter, mich als ihr Kind ausgeben zu dürfen. Sie hoffte, damit das Mitleid der Grenzbeamten zu erregen.)
Wieder schauten die Männer auf uns Kinder, wie wir sie müde und verängstigt mit großen Augen anschauten. Sie sagten: »Die Kinder tun uns leid. Wir haben sie nicht gesehen. Wir müssten Sie zurückschicken. Aber wir haben Sie nicht getroffen. Sie dürfen uns aber unter keinen Umständen verraten. ...«
Wir Flüchtlinge wurden in der durch den Krieg zerstörten und verarmten alten Heimat nicht mit offenen Armen empfangen. Die Zukunftsaussichten schienen nicht rosig. Welcher Überlebenswille und -Kampf am Ende auch für die Neue Heimat zum Segen wurde, schildere ich in dieser Autobiographie.
Es ist ein Buch wider das Vergessen.
Wir als Zeitzeugen haben nicht mehr viel Zeit aus eigenem Erleben zu berichten.
Mitreißend von Renate
Das Buch von Barbara Kohout habe ich auf einen Sitz verschlungen. Spannend und bewegend, wie sie ihre Jugend und ihr Erleben in Kriegszeiten schildert. Wie sie ihre Gefühle der Angst und des Verloren seins in einer fremden und beängstigenden Umgebung beschreibt wirkt absolut authentisch. Auch die Flucht in eine vermeintlich schützende religiöse Randgruppe ist für mich nachvollziehbar. Als ich es aus der Hand legte war ich hungrig auf mehr. Ich hoffe es gibt eine Fortsetzung.
Das Buch von Barbara Kohout habe ich auf einen Sitz verschlungen. Spannend und bewegend, wie sie ihre Jugend und ihr Erleben in Kriegszeiten schildert. Wie sie ihre Gefühle der Angst und des Verloren seins in einer fremden und beängstigenden Umgebung beschreibt wirkt absolut authentisch. Auch die Flucht in eine vermeintlich schützende religiöse Randgruppe ist für mich nachvollziehbar. Als ich es aus der Hand legte war ich hungrig auf mehr. Ich hoffe es gibt eine Fortsetzung.
Hi,
ich habe das Buch in zwei Tagen gelesen.
Realitätnah.
Es geht unter die Haut,da auch ich gleiche Erfahrungen in meinen Leben machte die ähnlich waren.
Es lohnt sich dieses Authentische Buch zu lesen.
Olaf
ich habe das Buch in zwei Tagen gelesen.
Realitätnah.
Es geht unter die Haut,da auch ich gleiche Erfahrungen in meinen Leben machte die ähnlich waren.
Es lohnt sich dieses Authentische Buch zu lesen.
Olaf