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Einladung zum Gedächtnismahl der Zeugen Jehovas

eine Gefahr, seine Freiheit zu verlieren.

Wie in jedem Jahr laden die Zeugen Jehovas auch heuer zum Gedächtnismahl ein.
Feierst Du dieses Andenken an den Tod Christi? Stimmt es, dass Jehovas Zeugen das biblische Vorbild genau nachahmen? Solche Fragen interessieren einige Eingeladene.
Gerne will ich meine Sicht der Dinge erklären:

Der Ursprung:
Als Zeichen für die Befreiung aus der Sklaverei gab es die Anweisung das Passahfest zu feiern.

2. Mose Kapitel 12: 3,4, 8,
‚Am zehnten Tag dieses Monats nehme sich jeder ein Lamm für das Stammhaus, ein Lamm für ein Haus.4 Wenn sich aber die Hausgemeinschaft für das Lamm als zu klein erweist, dann sollen er und sein nächster Nachbar es in sein Haus nehmen nach der Zahl der Seelen; ihr solltet einen jeden nach dem Verhältnis seines Essens rechnen, was das Lamm betrifft. [...] 8 und sie sollen das Fleisch in dieser Nacht essen.


Aus den Anweisungen ist klar ersichtlich, dass es im privaten Haushalt, zusammen mit der gesamten Hausgemeinschaft und eventuell alleinstehenden Nachbarn, gefeiert wurde. Es war eine Mahlzeit, bei der jeder der Teilnehmer satt wurde. Die Rituale waren vorgegeben.

Jesus

Jesus hielt sich an diese jüdische Tradition. Er feierte das Passah weder in der Synagoge noch im Tempel. Er ließ für seine »Hausgemeinschaft« der 12 Apostel einen Obersaal in einem privaten Anwesen für diesen Zweck vorbereiten. Anschließend an diese bedeutsame Mahlzeit sprach er von einem »neuen Bund«. Er bekräftigte ihn mit den Symbolen Brot und Wein.

Die Verbindung der beiden Bündnisse nehme ich als Zeichen, dass es jeweils um die Freiheit geht. Im ersten Fall um die Freiheit von buchstäblicher Sklaverei. Im zweiten Fall um die Freiheit von den Bürden und Lasten, die der Gesetzesbund auf die Schultern der Menschen geladen hatte.
Nichts deutet für mich darauf hin, dass Christus neue Regeln übermittelt hat. Seine beiden Gesetze der Liebe lassen den größtmöglichen Spielraum für die persönliche Freiheit des Geistes.

Ich habe den Eindruck, dass bereits wenige Jahrzehnte nach der Einführung der christlichen Abendmahlzeremonie, Bestrebungen im Gange waren, neue Vorschriften zu erfinden. In dem Brief an die Versammlung in Korinth kritisiert Paulus das explizit:

1. Korinther 11 16 - 22:

 »16 Wenn indes jemand zugunsten eines anderen Brauches streitsüchtig zu sein scheint: wir haben keinen anderen und auch die Versammlungen Gottes nicht.
17 Während ich aber diese Anweisungen gebe, lobe ich euch nicht, denn es ist nicht zum Besseren, sondern zum Schlimmeren, daß ihr zusammenkommt. 18 Denn fürs erste höre ich, daß, wenn ihr in einer Versammlung zusammenkommt, Spaltungen unter euch bestehen; und zum Teil glaube ich es. 19 Denn es muß auch Sekten unter euch geben, damit die Bewährten unter euch auch offenbar werden.
20 Wenn ihr also an e i n e m Ort zusammenkommt, ist es nicht möglich, das Abendmahl des Herrn zu essen. 21 Denn wenn ihr [es] eßt, nimmt jeder zuvor sein eigenes Abendessen ein, so daß einer hungrig ist, ein anderer aber ist betrunken. 22 Habt ihr denn nicht Häuser, um [dort] zu essen und zu trinken? Oder verachtet ihr die Versammlung Gottes und beschämt die, die nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich euch nicht.«


Mir ist aufgefallen, dass hier zwei verschiede Worte verwendet werden: Einmal in Vers 20 spricht Paulus von einem »Ort«. Es handelt sich offenbar um einen öffentlichen Raum in dem die Versammlungen abgehalten werden. Dann fragt er in Vers 22: Habt ihr nicht »Häuser«? Das sehe ich als Hinweis darauf, dass es nicht in Ordnung ist, das Abendmahl in einem öffentlichen Rahmen zu feiern.

Niemals hat Jesus einer solchen Feier beigewohnt, bei der ein langer Vortrag gehalten wurde. Bei dem eine Werbeveranstaltung dazu dienen sollte, Neue zu rekrutieren. Es wäre im Anfang der Christenversammlung undenkbar gewesen, jemanden zu dieser Feier einzuladen, der nicht zu den Gläubigen gehörte.

Auch heute würde Paulus die Anwesenden tadeln, weil sie essen und trinken im privaten Rahmen, aber nicht als Gedenken.
Ich wende die Anweisung Jesu aus Matthäus 6 Ver 6 an:

6 Du hingegen, wenn du betest, geh in deinen Privatraum, und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; dann wird dein Vater, der im Verborgenen zusieht, dir vergelten.

Auch bin ich davon überzeugt, dass jeder Mensch gemäß seinem eigenen Gewissen ethisch und moralisch richtig handeln kann, wenn er sich davon leiten lässt. Niemand ist darauf angewiesen, sein Gewissen fremdschulen zu lassen.

Zu dieser Erkenntnis sind durch die Jahrhunderte auch andere Denker und Philosophen gelangt. Rumi schrieb davon, dass er IHN in seinem eigenen Herzen gefunden hat.

Der Prophet sagt: »Ich werde mein Gesetz in ihr Herz schreiben«.

Diese Überlegungen bringen mich zu der Entscheidung, ein Gedenken in meinem privaten Bereich zu gestalten. Jede öffentliche Veranstaltung zum Gedenken an eine Erlösungsvorkehrung - sie mag als Tradition von den vielen gerne zelebriert werden - ist für mich keine Nähe zu Gott.





Ein Leben unter Religionsdiktatur

Stellvertretend erzählt für Hunderttausende, rechtlos ausgelieferte Betroffene.


Im Jahre 2009 schied ich aus der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas aus. Hinter mir lagen 60 Jahre überzeugte Anhängerschaft zusammen mit meinem Mann.

Die Erkenntnis, dass wir fremdbestimmt gelebt haben, erschütterte uns. Viel schlimmer war, akzeptieren zu müssen, dass wir bewusster Täuschung aufgesessen sind.

Die Dokumente ließen uns keinen Zweifel: Menschen wollten ihre Machtinteressen verteidigen und festigen. Die Methode ist Religionsdiktatur. Unter ihrem Einfluss werden  Anhänger ausgebeutet. Es ist ein Angriff auf die persönliche Freiheit.

Ich habe das als geistigen Missbrauch erkannt. Andere kamen bei ihren Analysen zu dem gleichen Ergebnis.

Können gefährdete Personen davor geschützt werden, unter einen destruktiven Einfluss zu geraten?

Es gibt dazu Studien und Initiativen. Ein Beispiel:

Geistlicher Missbrauch – Testfragen

Geistlicher Missbrauch gilt als ebenso schädlich wie sexueller Missbrauch. Einige Testfragen können zur Klärung verhelfen, ob in einer christlichen Gruppe, Gemeinde oder Organisation Mechanismen spielen oder Personen wirken, die geistlichen Missbrauch betreiben oder zulassen.

Wird mit Weltuntergangsdrohungen oder der ewigen Verdammnis Angst verbreitet?

Die folgende Liste soll dazu dienen, eine erste grobe Selektion vorzunehmen. Wenn bei unvoreingenommener Prüfung auch nur eine Frage mit einem klaren Ja beantwortet werden muss, ist eine außenstehende Beratung angezeigt.

Die Liste wurde vom Informationsdienst Inforel in Basel im Blick auf sektiererische Gruppen formuliert und von der Redaktion im Blick auf das Thema "geistlicher Missbrauch" bearbeitet.

 Lehre:
- Hat die Lehre der betreffenden Gruppe Absolutheitsanspruch?
- Wird die Zusammenarbeit mit anderen christlichen Gemeinschaften abgelehnt?
- Wird mit Weltuntergangsdrohungen oder der ewigen Verdammnis Angst verbreitet?
- Wird unterschieden zwischen der guten Innenwelt der Gruppe und der bösen    Außenwelt?
- Wird ein "Befreiungsdienst" ausgeübt, der ausschließlich durch eine dazu bevollmächtigte  Person betrieben wird, ohne dass die Betroffenen auch in ärztliche oder  psychotherapeutische Beratung gewiesen werden?
- Ist die Gruppe von einer einzigen Person abhängig?
- Wird aggressiv missioniert? Respektive mit Tarnung und Manipulation?


 Gruppenstruktur:
- Werden die Mitglieder stark kontrolliert?
- Wird Druck ausgeübt, um bestimmte Handlungen auszuführen oder Interessierte zum      Mitmachen zu bewegen?
- Wird ein Austritt aus der Gruppe durch psychischen oder physischen Druck erschwert oder  gar verunmöglicht?
- Sind sexuelle Übergriffe bekannt (nicht nur behauptet)?
- Werden die Mitglieder finanziell unter Druck gesetzt?
- Wird Kritik innerhalb der Gruppe unterbunden?


 Kontakt zur Außenwelt:
-
Werden Außen Kontakte stark erschwert oder gar verunmöglicht?*
- Werden die Eltern, Verwandten oder die alten Bekannten schlecht gemacht oder sogar "verteufelt"?
- Wird den Mitgliedern verboten, bürgerliche Rechte und Pflichten wahrzunehmen?
- Sind Besuche von Außenstehenden verboten?*


* Solche Regeln können allenfalls in einer therapeutischen Institution akzeptiert werden.

www.geistlicher-missbrauch.info/

In dieser Liste vermisse ich den Hinweis, dass die Veränderung von Wortbedeutungen und dem manipulativen Gebrauch der Sprache Abgrenzung bewirkt. Der unredliche Zweck ist, die wahren Absichten zu verschleiern. 

Zum Beispiel: Zeugen Jehovas sind "Schafe Gottes", "Herde Gottes". Das Bild suggeriert Werte wie Demut, Anpassung, Kritiklosigkeit, Autoritätshörigkeit und Ähnliches. 

Die »Hirten« wachen über die Schafe. Sie beschützen sie. Die Bezeichnung wird auf die Ältestenschaft der Zeugen Jehovas übertragen. Sie stehen  in dieser Stellung nicht aufgrund ihres Alters, ihrer Lebenserfahrung, oder beruflichen Qualifikation. Sie werden von der "Leitenden Körperschaft" ernannt, wenn sie geeignet sind, die Interessen der Organisation zu vertreten.

Mit dem Bild - der phraseologischen Verbindung - wird zwar Fürsorge assoziiert, aber in Wirklichkeit die Autorität, die diktatorisch praktiziert wird, verschleiert.

Seit Jahrzehnten beschäftigen sich in unserem Land viele Gruppen damit, die Scherben zu kitten, die Psychokulte produzieren. Sie zerbrechen Persönlichkeiten mit Verboten, Drohungen  Endzeitszenarien und Verlustängsten. Sie zerstören Familien und soziale Gemeinschaften.

Das Netzwerk Sektenausstieg, die Elterninitiative gegen psychische Abhängigkeit, Ebi-Sachsen, AGPF-Aktion für geistige und psychische Freiheit, Bundesverband Sekten- und Psychomarktberatung e.V., Ausstieg e.V. Karlsruhe und viele mehr haben eine Fülle an Material gesammelt, welches die psychische Gefährdung durch neureligiöse Vereinigungen und bedenkliche Psychogruppen dokumentiert.

Die Kontaktstellen für Weltanschauungsfragen der evangelischen und katholischen Kirche bemühen sich bundesweit um Aufklärung.

Zum Beispiel www.sekten-info-NRW.de

Arbeiten von hervorragenden Wissenschaftlern, Psychologen, Linguisten, Theologen, Trauma-Therapeuten und andere, haben die Methoden und Machenschaften analysiert. Sie dokumentierten die schädliche Wirkung auf psychisch labile Menschen, Kinder und Jugendliche. 

Trotzdem können bedenkliche Gruppen immer dann durch den Artikel 140 GG staatlichen Schutz reklamieren, wenn sie sich Religionsgemeinschaft nennen.

Bei Problemen  - zum Beispiel im Zusammenhang mit Trennungen und Sorgerechtsstreit, schulische Bildung - sind die Familiengerichte, Jugendämter, Psychologen auf das eigene Rechtsempfinden und den eigenen Stand des Wissens angewiesen. Die Länderhoheit führt in Fragen der Behandlung der Religionsfreiheit zu unterschiedlichen Bewertungen.

Leider führt häufig der Augenschein dazu, eine Gruppe als unbedenklich einzustufen. Wenn eine Wohnung sauber ist, die Kinder zur Schule gehen, brav und unauffällig sind, scheinen sie nicht in Gefahr zu sein.

Das nützt ausschließlich den Gruppeninteressen. Die betroffenen Mitglieder verlieren jeden Anspruch auf ihre verfassungsmäßig garantierten Rechte, auf persönliche Freiheit. Ihre Seele ist in Gefahr. Sie benötigen dringend Schutz.  

Warum?

Das Wesen der Religionsdiktatur muss bekannt gemacht werden.

Die Wirkung von Drohbotschaften,

Die grenzenlose Forderung nach Leistung,

Das Vermitteln von Schuldgefühlen,

Die Einrede persönlicher Wertlosigkeit,

Das Ausschalten der Willensfreiheit,

Das Trainieren einer gruppeneigenen Sprache und Vieles mehr.

Ich habe meine Erfahrung damit in dem Buch

 "Die Wachtturm-Wahrheit - eine Sektenfalle"

aufgeschrieben.

Sara Ruth Pohl schreibt in ihrer Analyse: "Externe und interne Beobachtungen und Aussagen zur Erziehung in einem geschlossenen religiösen System am Beispiel der Zeugen Jehovas" :

Die Erziehungskonzeptionen der WTG orientieren sich nicht in erster Linie am Wohl des Kindes, sondern stehen im Dienst der Glaubensübernahme
(Glaubensübernahme bedeutet primär die Einordnung in die Wachtturmhierarchie).
Wesentliche Erkenntnisse der Erziehungswissenschaft und Psychologie zu Erziehungsstil, Autorität, Gottesbild etc. werden nicht berücksichtigt.


 Die WTG instrumentalisiert die Familie, indem sie ihre Gruppenstruktur auf diese überträgt.

Die WTG erzieht nicht zu Gesellschaftsfähigkeit, sondern fördert ein Abhängigkeitsverhältnis zu ihrer Gruppierung.

 Die WTG fördert durch exklusivistische Denkstrukturen Intoleranz.

 Die WTG fördert gesellschaftliche Isolation des Kindes durch ihren Monopolanspruch und möchte dem Kind die Erschließung anderer sozialer und geistiger Systeme vorenthalten.

Im Blick auf die Veröffentlichungen können wir zusammenfassend festhalten, dass es einen direkten Zusammenhang zu Auslassungen in Außendarstellungen und Konfliktpotential bei den ausgelassenen Inhalten gibt.

 Die WTG lässt in Außendarstellungen bestimmte kritische Themen aus und betreibt durch widersprüchliche Darstellungen gezielte Desinformation."

Herr Dipl. Psychologe Werner Gross hat für den Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. eine Checkliste zur Beurteilung erarbeitet. Sie führt die Merkmale auf, die eine alternativ-spirituelle Gruppe zum problematischen Kult macht.

http://www.bdp-verband.org/bdp/archiv/psychokulte.pdf

Die Merkmale sind in fast allen Punkten auf die Gruppe der Zeugen Jehovas anwendbar.

Kann die Situation der Menschen in gesundheitlich bedenklichen religiösen Gemeinschaften verbessert werden?

Meine Gedanken dazu:

Das Bundesministeriums für Familie und Jugend schlägt eine Vielzahl von Projekten zur Förderung der Wertebildung vor, die die Kompetenz der Kinder, Jugendlichen, Erzieher, Eltern, Großeltern ect. fördern.

Es fehlen Aktionen, die dazu dienen, vor tückischen Angeboten zu schützen. Sie werden von Gruppen gemacht, die sich Religionsgemeinschaft, Geistheiler, spiritueller Zirkel, oder wie auch immer aus dem breiten, phantasievollen Spektrum der esoterischen Angebote, nennen. Die Kompetenz der Jugendlichen, verlockende Versprechungen zu hinterfragen, muss gestärkt werden.

Sie haben ein Recht darauf, zu erfahren, welchen Preis sie für das Angebot wirklich bezahlen müssen.

In der Regel ist es ihre ganze Persönlichkeit. Ihr selbstbestimmtes Leben.

Ihre Freiheit.

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland schützt die Grundrechte der Bürger. Die Menschenwürde, die Freiheit der Person, Gleichheit vor dem Gesetz usw.

Viele Artikel werden durch das Vorgehen der Psychogruppen oder Religionsdiktatur gegenüber den Mitgliedern mit Füßen getreten. Unter Berufung auf Artikel 140 GG wird eine innerorganisatorische Autonomie beansprucht, die nach meiner Meinung und Erfahrung so von den Vätern der Verfassung nicht vorgesehen sein konnte.

Die angewandten Methoden sind:

Mittel der Drohung,

Suggestive Gewissensfragen,

Erschlichene Autorisierung durch Berufung auf die höhere Instanz Gott und göttlicher Offenbarung,

Veränderung der Wortbedeutung der gruppeninternen Sprache,

Verletzung der Menschenwürde,

Deformierung der Persönlichkeit durch extreme Forderung nach Gehorsam und Unterordnung,

Entzug des Zugangs zu Information.

Mit einer Vielzahl weiterer Methoden werden Gutgläubige daran gehindert, ihre Rechte auf freie Entfaltung der Persönlichkeit wahrzunehmen.

Methoden der Manipulation sind in der Literatur beschrieben. Zum Beispiel Liftons 8 Kriterien der Bewusstseinskontrolle, Mitons Methode der Suggestion, der Verknüpfung mit Ursache/Wirkung, das Angebot von Scheinalternativen, Vorannahmen, versteckten Fragen und Befehlen usw. Die Wachtturm-Schriften sind eine Fundgrube für Beispiele jeglicher Art von manipulativer Einflussnahme.

Im Falle bewusster Täuschung zum Zweck der Konditionierung für die Gruppeninteressen, kann nicht von freier Entscheidung gesprochen werden, selbst wenn sie ein Erwachsener getroffen hat!

Kinder haben absolut keine Chance zur Entfaltung einer eigenständigen Persönlichkeit!

Eine grundsätzliche Definition, was der Artikel 140 GG wirklich schützen sollte, trüge zur Klärung der Rechte bei.

Religionsfreiheit ist ein kostbares Gut - nicht Religionsdiktatur.

Wann ist eine Religionsgemeinschaft durch ihre Methoden psychisch und sozial gefährdend?

Wann ist sie das, was Religion sein sollte: Eine Zuflucht und Wegleitung für Menschen, die nach Halt und sozialer Gemeinschaft suchen?

Nur Letztere darf durch das Grundgesetz und die allgemeine Erklärung der Menschenrechte geschützt sein.

Die Berufung auf innerorganisatorische Autonomie darf nur akzeptiert sein, wenn die Grundrechte des Einzelnen geachtet werden.

Eine Religion, Kult, spiritueller Verein, sollten sich nicht auf Sonderrechte wegen religiöser Autonomie berufen können, wenn die Menschenrechte, die Menschenwürde der Anhänger nicht gewährleistet sind.

Öffentliche Verunglimpfung, üble Nachrede, pauschale Beschimpfung ehemaliger Mitglieder, sollten als Beleidigung justiziabel werden.

Jehovas Zeugen bezeichneten ehemalige Glaubensbrüder anlässlich ihrer Kongressveranstaltungen 2013 öffentlich als »Abtrünnige«, »Hilfsköche Satans«, als »Menschen die am Tisch der Dämonen sitzen«, die »giftige Speisen für die Gläubige zubereiten«. In ihren offiziellen Veröffentlichungen wird dazu aufgerufen sie zu meiden, selbst Familienangehörige. Mit beleidigenden Bibelzitaten und der Erwartung, sich vor Ehemaligen zu ekeln, wird solchen Forderungen Nachdruck verliehen. Auch haben Zeugen Jehovas, die die Gebote nicht befolgen Konsequenzen zu befürchten.

In unserem Land gibt es eine Anti-Diskriminierungs-Beauftragte im Bundestag.

Ist die Anstiftung zur Diskriminierung von Aussteigern aus Religionsdiktaturen und Psychogruppen tolerierbar, wenn dafür der Artikel 140 GG angewandt wird?

Müssen Religionsaussteiger hinnehmen, dass Menschenwürde und soziale Verbindungen zerstört werden, weil die Institution geschützt wird, der Mensch jedoch nichts gilt?

Eine Gruppe, die gehorsam, selbst bis in den Tod fordert, handelt gegen die Verfassung und gegen die Menschenrechte. (Geschehen bei Jehovas Zeugen in der Frage der Neutralität, Malawi, 3. Reich, ect. und  mit der Anforderung Bluttransfusionen zu verweigern.)

Die innerorganisatorischen Justizverfahren erfolgen nicht nach geltendem Recht. Sie halten einem Vergleich mit der ordentlichen Rechtsprechung nicht stand.

Experten verschiedener Wissensgebiete wie Soziologen, Linguisten, Theologen, Juristen, Pädagogen und vor allem Psychologen, könnten Kriterien erarbeiten, wie ein modernes, respektvolles Miteinander, nicht nur zwischen verschiedenen Ethnien, sondern auch mit weltanschaulichen Unterschieden funktionieren kann.

Daraus ergibt sich ein Bildungsauftrag:

der Religionskunde.

Die Aufklärung über Religion und Religiosität im Interesse und zum Schutz der Kinder.

Ein lohnendes Zukunftsprojekt!


Die Probleme mit apokalyptischen Sekten und fragwürdigen neureligiösen Gruppierungen sind nicht auf unser Land begrenzt. Das beweist "der Bericht über die Konferenz zu Apokalyptischen Sekten: fehlgeschlagene Utopien und Folgen für die Anhänger", die am Samstag, den 13. Oktober 2013 in Salses Le Chateau in Frankreich von FECRIS abgehalten wurde.

 Auf diese und weitere Aktivitäten zu diesem Thema verweise ich ausdrücklich und empfehle folgenden Link:

http://griess.st1.at/gsk/fecris

Mein Appell an alle Entscheidungsträger, die eine freiheitliche, offene Gesellschaft befürworten.

Bitte schafft die gesetzlichen Voraussetzungen damit in unserm 21. Jahrhundert  Freiheit für alle gewährleistet ist.

 


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​Termine für die Gruppentreffen
Achtung Sektengefahr! Vor einer Entscheidung
Merkmale erkennen und bedenken!
Checkliste mit wichtigen Fragen
Hilfreiche Links für Sektenaussteiger

Die wahren Gründer der Wachtturm-Gesellschaft:

http://de.wikipedia.org/wiki/William_Henry_Conley