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https://www.youtube.com/watch?v=ZNtY3SWdCDc&t=706s

Glauben das nur Bekloppte?
Wer geht Heilsversprechern auf den Leim?
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Zurzeit ist die Zunahme an sektenartigen Guru-Bewegungen auffällig. Wer sind die potentiellen Opfer? Wieso unterwerfen sich erwachsene Menschen freiwillig einer strengen Hierarchie und Diktatur? Was veranlasst sie, ihre ganze Zeit, ihre Talente, ihre materiellen Mittel, ihre Freunde und Familien dafür zu opfern?

Eine aufmerksame Schülerin fragte den Referenten bei einem Studien-tag zum Thema Verschwörungstheorien: „Sind das Menschen ohne Bildung? Oder die ganz armen, die auf Verschwörungstheorien oder Sekten hereinfallen?“

Sie spricht aus, was viele denken: Mir könnte das nicht passieren! Sowas glauben doch nur Bekloppte.
Das ist leider ein leichtsinniger Gedanke und ein Irrtum.

Fakt ist, dass fundamentalistische und totalitäre Gemeinschaften ein System von Angst und Schrecken aufbauen und damit ihre Anhänger an sich binden. Diesem Bann ist nur schwer zu entkommen. Extreme Religiosität bestimmt das ganze Leben. Der Alltag ist ausgefüllt mit der ständigen Bringschuld, „das Richtige“ tun zu müssen. Der Gläubige gibt alles – seine Kraft, seine Zeit, seine Talente, seine finanziellen Mittel – und doch wird er nie das Gefühl haben – es ist geschafft.

Das Selbstwertgefühl schwindet – jeder Erfolg muss Gott, der höheren Macht, dem Universum zugeschrieben werden. Niemals darf er sich selbst dafür loben oder auf seinen Erfolg stolz sein.

Die Methoden der Religionsdiktaturen lassen sich mit dem Attribut psychische Misshandlung beschreiben. Sie akzeptieren nur das eigene Weltbild als die absolute Wahrheit. Sie nutzen gesellschaftliche Vorurteile für sich aus – zum Beispiel die Diskriminierung des anderen Geschlechtes oder abweichende sexuelle Neigungen, sowie fremdenfeindliche Haltungen. Sie kennen nur schwarz/weiß – gut/böse gemäß der eigenen Definition. Selbstkritik ist ihnen fremd und fremde Kritik werden sie nie zulassen. Es gelingt ihnen allerdings mit einer antrainierten Freundlichkeit oder Charme das Vertrauen der Zielgruppe zu gewinnen und sie so in ihren Bann zu schlagen, damit sie poé a poé dazu gebracht werden, ihr Verhalten zu kopieren.

Lasst mich das Thema anhand einiger Kriterien beleuchten, die aus den Studien von Robert Jay Lifton abgeleitet sind. Der amerikanische Wissenschaftler erlangte Weltruhm mit seinen Studien zu den psychologischen Auswirkungen der Bewusstseinskontrolle und Gedankenreform innerhalb totalitärer Systeme.​

Lifton zufolge agieren totalitäre Religionen, destruktive Kulte, politische Bewegungen mit den Mitteln der Bewusstseinskontrolle. Er entwickelte acht auffällige Kriterien, anhand derer Gruppen identifiziert werden können, die, mit Hilfe manipulativer Techniken, langfristige Kontrolle über ihre Mitglieder ausüben:

1.Milieukontrolle: Dabei wird vornehmlich durch Informationskontrolle die Kommunikation nach außen (alles was das Mitglied sieht, hört, liest, schreibt, erlebt und ausdrückt) sowie die nach innen gerichtete Kommunikation, also die Kommunikation mit sich selbst, gezielt beeinflusst. Das isoliert die Mitglieder von den Ideen der Außenwelt.
2.Mystische Manipulation: Die Gruppe glaubt, dass sie von Gott, der Geschichte oder einer übernatürlichen Person für eine bestimmte Mission auserwählt ist. Sie bezeichnet diese Mission als den einzig wahren Weg zur Erlösung.
3.Selbstheilung durch Reinheit: Die Gruppe teilt die Welt in ein Gut-und-Böse-System ein. Dieses Weltbild wird ebenso auf das innere des Individuums im Sinne von reinen/guten und unreinen/bösen Handlungen oder Gedanken übertragen.
4.Beichte: Scham- und Schuldgefühle führen zur Offenlegung einer Missetat gegenüber der Gruppe. Das wird auch von der Gruppe so erwartet.
5.Heilige Wissenschaft: Die Lehren der Gruppe werden als absolute, unbestreitbare Wahrheit betrachtet. Kritik und Zweifel an der Lehre sind unter Androhung von Strafe untersagt.
6.Überladene Sprache: Die Gruppe verwendet ein ideologie-spezifisches, einfaches und umdefiniertes Vokabular, wodurch bestimmte Emotionen, Affekte und Assoziationen gesteuert werden können. Dieses Vokabular unterstreicht das Prinzip Gut und Böse.
7.Doktrin über die Person: Die Ideologie ist wichtiger als jeder Aspekt der tatsächlichen, menschlichen Erfahrungen und Gefühle. Natürliche Gefühle und Gedanken des einzelnen Gruppenmitgliedes werden unterdrückt und als böse/falsch identifiziert, wenn sie nicht im Sinne der Doktrin sind.
8.Verschonte Existenz: Die persönliche Existenz hängt von der Zugehörigkeit zur Gruppe ab. Andersdenkende und Außenstehende werden an das „Böse“ gebunden und erhalten somit keine Chance auf Erlösung.
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Wie einige der acht Kriterien zeigen, erfolgt Manipulation insbesondere über die Ebene der Information. Vor allem durch die Sprache können Emotionen, Gedanken und Verhaltensweisen eines Gruppenmitglieds gesteuert und kontrolliert werden. Wer manipuliert wird, soll von einer Sache überzeugt werden.
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Wir können eine Sprache nur verstehen, wenn wir dazu ein Bild haben. Blinde müssen sich zum Beispiel Bilder erfühlen – Form, Konsistenz, Temperatur, Laute, Schwingungen der Töne, Düfte.

Einige Bespiele sollen dies veranschaulichen:
Wenn meine Oma sagte: „Ich gehe zum Abnehmer“, dann dachte ich nicht, sie ist eine Geschäftsfrau und besucht ihren Kunden. Ich wusste sie meint den Fotografen. Und wenn mich meine Tante bat, gib mir mein Tantebiechl, dann verstand ich, dass sie ihr Notizbuch haben wollte. Heute würden viele nicht verstehen, was sie meinte.

Wir drücken Gefühle in Metaphern aus: „It’s raining cats and dogs“ beschreibt nicht, dass es Katzen und Hunde vom Himmel regnet, sondern mein Gefühl für den heftigen Regen.
Mit „es ist totenstill“ drückt man eine Stimmung aus, die man fühlen kann.

Wenn ich sage: „Du hast ja einen Vogel“, weiß jeder, dass ich weder einen Kanarienvogel noch einen Papagei meine.

Es gibt viele Worte, deren Bedeutung sich nur aus dem Kontext der Situation ergibt.
Als Kinder spielten wir oft das Teekesselchen-Spiel. Zwei Mitspieler dachten sich ein Wort mit zwei verschiedenen Bedeutungen aus und die Übrigen mussten sie mit Fragen, die wir mit ja oder nein beantworteten, erraten.

Wenn ich also sagte: Mein Teekesselchen ist aus Holz und mein Mitspieler sagte: Mein Teekesselchen ist aus Stein, dann war die Lösung schließlich, dass ich eine Bank meinte, auf die man sich setzen konnte und mein Mitspieler hat eine Bank gewählt bei der man Geld abheben konnte.

Mit Worten können Gefühle vermittelt werden. Sie erzeugen Bilder im Kopf. Dieser Effekt wird auch gezielt in der Werbung eingesetzt, wenn ein ganz bestimmtes Bedürfnis geweckt werden soll. Gleichzeitig wird eine scheinbar sehr leicht zu erreichende Lösung angeboten. Ganz nebenbei bemerkt funktioniert die Werbung genauso. Der Duft der großen weiten Welt, liegt nicht in der Zigarette, sondern in dem Bild, dass wie Werbung in unserer Vorstellung erzeugt.

Wenn eine Gruppe ein neues Mitglied werben will, ist das oberste Ziel, das Gefühl anzusprechen.

Die Zeugen Jehovas sind davon überzeugt, dass ihr Werk von Engeln geleitet wird. So bekommt selbst die sinnloseste Aktion für die einen Wert. Mit ihren modernen, fahrbaren Werbeständern bieten sie ein Sortiment an allgemeinen Fragen, die dem Zeitgeist entsprechen:
Zum Thema Fremde oder Flüchtlinge – da werden unbewusste Ängste angesprochen.

Zum Thema Tod und Trauer, Einsamkeit, psychische Erkrankungen, Finanzielle Probleme, Gesundheit, Krankheit und Familie – immer werden dann einfache Lösungen angeboten, die sie mit der höheren Autorität der Bibel bekräftigen.

Diese Fragen beschäftigen aber nicht nur Ungebildete oder Arme Menschen. Das sind allgemein menschliche Bedürfnisse.

Die verwendeten Worte in Verbindung mit den Bildern prägen sich tief in das Unterbewusstsein ein. Damit wird Interesse geweckt. Das Versprechen auf eine baldige Lösung ist der Köder für weitere Gespräche.

Mit den Bildern werden entweder negative oder positive Assoziationen geweckt.

Darum ist hier ein ganz großes Stoppschild angebracht. Achtung! Welche Absicht wird mit diesem Bild verfolgt?
Die absolute Wahrheit kann es in Verbindung mit Religion und Weltanschauung nicht geben. Wenn man die Perspektive der Betrachtung verändert, verändert sich auch das betrachtete Objekt.

Auf keinen Fall sollte man der Behauptung: das ist die Wahrheit unbesehen glauben. Alle Fundamentalisten behaupten im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein.

Unterschiedliche Perspektiven verändern die Wahrnehmung.

Ein weiteres sehr wichtiges Kennzeichen ist die Frage: Darf man die Lehre oder Doktrin in Frage stellen? In einer Diktatur – egal ob Religion oder Politik – ist das nicht möglich. Das ist ein sehr nützliches Merkmal um zu prüfen, wie tolerant die Gruppe ist. Wer für die Kritik mit Sanktionen rechnen muss ist nicht frei. Er ist Gefangener in einem System.

Ein Zeuge Jehovas muss zum Beispiel mit dem Gemeinschaftsentzug rechnen. Das bedeutet die Bestrafung mit dem geistigen Tod in ihrer Sprache. In der Realität bedeutet es die soziale Isolation durch totalen Kontaktabbruch.

Ich will einige Beispiele zeigen, die verdeutlichen, wie mit Bildern in Verbindung mit suggestiven Worten das Gefühl angesprochen wird.

Mit den wahren Aussagen zu Kriegen, Naturkatastrophen, Gewalt, Kriminalität usw. erreichen sie die Zustimmung und wecken das Interesse. Dann bieten sie Lösungen an, die ängstlichen suggerieren, sie könnten sich in Sicherheit bringen wenn sie Mitglied werden oder bleiben.

Natürlich darf man sich dafür nicht zu viel Zeit lassen. Es ist sehr dringend. Das Ende ist sehr nahe. Bald werden nur die Mitglieder gerettet. Mit Bildern wird dann dramatisch dargestellt, wie die wahren Christen oder die Zeugen Jehovas die Katastrophe überleben.
Bitte nicht falsch verstehen. Nicht die Abbildung von Krieg oder Katastrophen ist das Problem. Es ist die suggestive Absicht mit der eine unredliche Verknüpfung mit der „wahren Aussage“ mit einem Versprechen hergestellt wird, das als Motiv für die Gefolgschaft dienen soll. Das Versprechen wird aber nicht von der Gruppe oder dem Guru eingelöst, es soll angeblich göttlichen Ursprungs sein und nur die Mitglieder der Gruppe schützen.

Im erfinden von tödlichen Gefahren sind die Fundamentalisten oder Verschwörungstheoretiker sehr kreativ. Jehovas Zeugen finden selbst bei Plastik Spielsachen eine Versuchung des Teufels oder die Dämonen lauern auf Opfer-Fang bei Filmen, Büchern, Musik, Internet und vieles mehr.

An den Bildern erkennt man sehr deutlich das Schema gut/böse: Die beiden Frauen auf dem linken Bild stellen offensichtlich Nicht-Zeugen Jehovas dar. Mutter und Tochter streiten, sind unordentlich frisiert, die Küche ist unaufgeräumt.

Ganz anders bei den Zeugen Jehovas Mutter und Tochter. Sie wirken harmonisch, sind ordentlich mit Schürze gekleidet in einer sauberen Küche.

Durch solche Bilder wird ohne Worte eine Botschaft in das Unterbewusstsein transportiert. Wer dem Absender der Botschaft vertraut, nimmt sie kritiklos an. Er konditioniert sich selbst und seine Gedanken. Er wird dann tatsächlich reflexartig Schriften oder Internetseiten zurückweisen, die von der Leitung als gefährlich eingestuft wurden. Er glaubt wirklich, dass überall buchstäblich die Dämonen darauf lauern, ihn zu verführen, wie das die Unterschrift auf dem rechten Bild impliziert.

Lifton nennt das Millieukontrolle – sie ist das Mittel, die Gruppenmitglieder von der Außenwelt zu isolieren. Sie fühlen sich dort im Feindesland. Davon müssen sie sich strikt getrennt halten. Daran werden sie nicht zweifeln.

Dieses Bild ist ein Beispiel für die gruppeninterne Bedeutung eines Wortes. Die „Luft der Welt ist todbringend“. Das Wort „Welt“ wäre an sich neutral. Es beschreibt den Platz auf dem wir leben oder unser soziales Umfeld. Nicht so für die Zeugen Jehovas. Die „Welt“ ist für sie immer mit negativ bewertenden Attributen versehen – wenn es nicht ausdrücklich da steht, dann existiert es bereits im Kopf oder wird mit den entsprechenden Bildern vermittelt. Das Wort meint immer das gesamte menschliche System, das nicht zu den Zeugen Jehovas gehört.

Nicht zu verwechseln mit der Erde – dem Planeten.
Die Menschenwelt ist, nach deren Lehre, der Vernichtung geweiht, da sie unter der Macht des Teufels steht. Zusammen mit den negativen Attributen wie böse, korrupt, verdorben, lieblos, heuchlerisch, kriminell und so weiter und so fort – gepaart mit den entsprechend passenden Bildern, versteht der Zeuge Jehovas die unmissverständliche Botschaft. Die bewusst erzeugten Gefühle der Angst, machen gefügig und abhängig. Die Versprechungen nach dem Kriterium 8, das Überleben wird nur innerhalb der Gruppe möglich sein, binden nahezu unauflösbar an die Gruppe.

Immer wiederkehrende Merksätze verstärken den Effekt permanent.

Die Bilder sagen Außenstehenden wenig. Doch Zeugen Jehovas sehen auf einen Blick, was sie aussagen und reagieren unbewusst, reflexartig. Sie sind daran gewöhnt, mit Bildern geschult zu werden.
Suggestive Gewissensfragen verbunden mit den aussagekräftigen Bildern konditionieren zum richtigen Verhalten. Gewissenhaft auf die Zusammenkünfte vorbereiten, in der Zusammenkunft beteiligen, nicht das Handy benützen, Dating ablehnen, Party mit Gesellschaftsspielen ohne Alkohol und unter Aufsicht feiern. Die Kommunikation findet im eigenen Kopf statt. Jeder ist sein eigener Wächter und Kritiker – weil er sich davor fürchtet von anderen kritisiert und denunziert zu werden.

Die Unterhaltung ist gespickt mit Ideologie-spezifischen Worten. Kaum ein Außenstehender wird mit seinen Freunden über „die Teilnahme am Predigtdienst“ sprechen. Für Zeugen Jehovas ist das die Normalität. Niemand macht sich darüber Gedanken ob er „ein gutes Zeugnis für andere“ gibt. Das Bild ist sehr aussagekräftig.

Was ist mit „Dienst“ gemeint? (Die Mitgliederwerbung in verschiedenen Sparten. Was sind „vortreffliche Werke“? (Jeder freiwillige Einsatz für die Gruppeninteressen und Ziele.) Was verstehen sie unter „die gute Botschaft“? (Jehovas Zeugen glauben, damit Menschen vor der Vernichtung in Harmagedon bewahren zu können. Sie denken aber nicht darüber nach, dass sie damit predigen, acht Milliarden Menschen sollen in einem gigantischen Blutbad enden.) Kaum Jemand kann sich wohl vorstellen, wie bedrohlich für Zeugen Jehovas Kinder das Szenario „die große Drangsal“ klingt.

Um in der großen Drangsal gerettet zu werden ist man wirklich bereit auch seine materiellen Mittel zu geben. Denn schließlich macht Reichtum nicht glücklich – aber „das Königreichswerk unterstützen“ ist das wahre Glück.

Wer in dem System gefangen ist, für den ist es die totale Normalität sich auch in der Kleidung von der übrigen Welt abzugrenzen. Er akzeptiert die Hinweise – als guten Rat versteht sich – welche Kleidung nicht tolerabel ist. Ein Anzug mit zu enger Hose, zu weiter Ausschnitt, zu enge Bluse, zu kurzer Rock, zu hoher Schlitz usw.. Mitglieder sind so gefangen in dem System und so abhängig in einer antrainierten Hilflosigkeit, dass sie mit einem Blick die Aussagen der Bilder verstehen und akzeptieren. Tatsächlich hat man so verlernt, sich auf seine eigenen Entscheidungen zu verlassen.

Die Lehren werden nicht mehr hinterfragt. Der Hinweis zum Beispiel: „Die Religion vor dem Aus“, wird als Fakt hingenommen. Selbstverständlich versteht man jede Religion außer der  der Wachtturm Doktrin, denn nur diese hat das Attribut „wahre Religion“. Wenn dieses „wahre“ nicht dabei steht, ist die „falsche“ gemeint. Die Behauptung, sie sei vor dem Aus, weil hier eine fast leere Kirche abgebildet ist, wird nicht mehr geprüft. Es vermittelt ein wohliges Gefühl der Überlegenheit, dagegen die Abbildung der gut besuchten Zusammenkunft zu sehn.

Das ist eine subtile Bestätigung des Glaubenssatzes: Rettung ist nur im Zusammenhang mit der Organisation möglich. Wer daran zweifelt, entwickelt Schuldgefühle. Er wird ermahnt, das den Ältesten (das leitende Gremium einer Ortsversammlung) zu erzählen. Verfehlungen gegen die Glaubensvorschriften müssen „gebeichtet“ werden und vor allem muss der Beweis der tiefsten Reue erbracht werden. (Nicht schwer zu verstehen, dass es mehr Druck und Einsatz bedeutet).
Das Tribunal verhängt Strafen. Sie treffen die Psyche. Sie bedeuten Isolation und Ausgrenzung. Das ist seelische Grausamkeit und psychische Misshandlung. Körperliche Misshandlung ist sichtbar und nachweisbar. Menschen, die in der Gruppe Halt gesucht haben, stehen bei der Bestrafung mit dem „geistigen Tod“ – wie es in der Zeugen Jehovas Sprache heißt – oft in der Gefahr, Selbstmord zu begehen. Viele brauchen jahrelange Therapien gegen posttraumatische Belastungsstörungen und Depression.

Religionsdiktatur verlangt gehorsam. Man hat zu tun was einem geboten wird – egal ob es richtig oder moralisch vertretbar ist.

In einer Ansprache vor Taufanwärtern stellte der Redner die Frage: „Ist Dein Verhältnis zu Jehova – (was immer die Leitung der Organisation impliziert) – wichtiger als zu Deiner Familie?“

Das ist der entscheidende Faktor für die Bereitschaft, alle Richtlinien der Leitenden Körperschaft zu befolgen. Dazu gehört auch der Kontaktabbruch zu Angehörigen, die die Organisation verlassen haben oder ausgeschlossen wurden.

Der zweite Teil des Gelübdes, welches ein Taufanwärter mit ja beantworten muss, bevor er getauft wird, lautet: Bist du dir darüber im klaren, dass du dich durch deine Hingabe und Taufe als ein Zeuge Jehovas zu erkennen gibst, der mit der vom Geist geleiteten Organisation Gottes verbunden ist?
 
So funktioniert die Gefangenschaft mit den Mitteln der Gedankenkontrolle.

Sie führt zur schlimmsten Form der Sklaverei.

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​Termine für die Gruppentreffen
Achtung Sektengefahr! Vor einer Entscheidung
Merkmale erkennen und bedenken!
Checkliste mit wichtigen Fragen
Hilfreiche Links für Sektenaussteiger

Die wahren Gründer der Wachtturm-Gesellschaft:

http://de.wikipedia.org/wiki/William_Henry_Conley