Der Wegweiser zu mehr Informationen
Ich war bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Es ist gelungen!
ein Angebot zur Hilfe für Aussteiger aus destruktiven Gruppen steht bereit .
Der Verein JZ Opferhilfe e.V.
ein internationales Netzwerk von Menschen aus den verschiedensten Fachbereichen stellt sich dafür zur Verfügung.
www.JZ.help/
Studientag: Am Samstag, den 5. März 2016
Warum Bleiben einfacher ist als Gehen
Die katholische Erwachsenenbildung im Bistum Augsburg hatte als Hauptreferenten zu diesem Thema Herrn Herbert Busch, Sozialtherapeut und Berater für Weltanschauungsfragen im Bistum Aachen eingeladen.
Herr Busch beleuchtete die Schwierigkeiten aus verschiedenen Perspektiven. Er beschrieb sowohl die soziale als auch die soziologische Ebene. Weil der, der die Gemeinschaft verlassen will, aktiv werden muss und damit »der Schuldige« ist, besteht eine große Hürde.
Des Weiteren sind wir soziale Wesen und auf unsere Bezugspersonen angewiesen. Die Trennung wird zur Bedrohung. Der Verlust der sozialen Bindungen führt zu Verlassenheitsgefühlen und Trennungsängsten.
Sehr interessant waren auch seine Ausführungen zu den Vorausprägungen, die jemanden in extremistische Gruppen geraten lassen. Die Vorprägung wird gespiegelt. Eine latent vorhandene Aggression kann instrumentalisiert werden, indem ihr ein religiöser Mantel übergestülpt wird, und schon ist der perfekte Krieger oder Selbstmordattentäter geboren.
Darum ist es existenziell wichtig, sich mit dem sozialen Hintergrund der Person zu befassen, die Rat sucht. Ein Sprichwort sagt: Ein Ertrinkender greift auch nach der Schlange«. Darum bleibt der Mensch als »Herdenwesen« selbst in einer gefährdenden Gruppe, weil er schutzbedürftig ist.
Vielen Menschen ist vor lauter Toleranz nicht mehr bewusst, wie entscheidend das soziale Umfeld bei der Prägung des Individuums ist.
Herr Busch erläuterte das »Aachener Modell«, ein Rahmenkonzept für den Informations- und Beratungsdienst für Sekten und Weltanschauungsfragen.
An erster Stelle steht die Frage nach der Gesellschaftlichen und individuellen Ausgangsbedingung, damit eine Orientierung in der Vielfalt weltanschaulicher Angebote und Richtungen erfolgen kann. Dem folgen die Informationen über Hintergründe, Methoden und Ziele der Gruppen.
Ein wichtiger Bestandteil des Rahmenkonzeptes ist aus meiner Sicht der Punkt: Interesse der Klienten an der Beratung, Begleitung ihres Prozesses, Bereitschaft zur persönlichen und inhaltlichen Kooperation. In positivem Fall kann man den Gruppeneinfluss auf den Betroffenen verdeutlichen. Die Passung zwischen Zugehörigkeit und Lebenskontext wird ermittelt. Das Ziel in dieser Phase der Beratung ist die Kontraktbildung, Analyse der Wechselwirkung zwischen weltanschaulichem Angebot und Lebensgeschichte der Betroffenen.
Besonders beeindruckt bin ich von der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen dem Informations- und Beratungsdienst und juristischen, therapeutischen und psychiatrischen Fachkräften, die Ratsuchende auf ihre individuellen Bedürfnisse angepasst beraten und begleiten. Sie stellen nötige Kontakte her, vernetzen oder verweisen auf andere Stellen der psychosozialen Versorgung.
Dieses Modell sollte bundesweit Schule machen. Damit könnte Aussteigern aus destruktiven Kulten wesentlich effektiver Hilfe angeboten werden, als das bislang in der überwiegenden Zahl der Fälle möglich ist.
Dem Fazit des Referenten kann ich nur von Herzen zustimmen:
"Die Gruppe verlassen, ist schwerer als die eigene Familie verlassen.
Was wollen sie machen gegen den angeblichen Willen Gottes?
Unsere Hilfe zum Gehen ist darum die Hilfe zum Verstehen!
Unser Ziel ist es nicht, dass die Leute danach in unseren Kirchenbänken sitzen."
Die Möglichkeit der persönlichen Gespräche mit 2 betroffenen Aussteigern aus den 12 Stämmen, einer Familienangehörigen, die jemanden an die Moon-Sekte verloren hat, mit Herrn Bernd Harder, Pressesprecher der GWUP und Autor esoterik-kritischer Informationen, Frau Wunsch, Fachberaterin zum Thema Scientology im Ministerium für Familie und Jugend in München, Herrn Blum, bayerisches Staatsministerium, Herrn Willi Röder von der Elterninitiative gegen psychische Abhängigkeit, sowie mit meiner Person zum Thema Jehovas Zeugen, am Nachmittag, wurde mit großem Interesse angenommen.
Die Stimmung am Ende der Veranstaltung war geprägt von Dankbarkeit, für viele neue Eindrücke. Vielfach wurde der Wunsch geäußert, solche wertvollen Möglichkeiten, Wissen zu teilen und Wissende zu vernetzen öfter anzubieten.
http://religions-und-weltanschauungsfragen.kibac.de/
ein Angebot zur Hilfe für Aussteiger aus destruktiven Gruppen steht bereit .
Der Verein JZ Opferhilfe e.V.
ein internationales Netzwerk von Menschen aus den verschiedensten Fachbereichen stellt sich dafür zur Verfügung.
www.JZ.help/
Studientag: Am Samstag, den 5. März 2016
Warum Bleiben einfacher ist als Gehen
Die katholische Erwachsenenbildung im Bistum Augsburg hatte als Hauptreferenten zu diesem Thema Herrn Herbert Busch, Sozialtherapeut und Berater für Weltanschauungsfragen im Bistum Aachen eingeladen.
Herr Busch beleuchtete die Schwierigkeiten aus verschiedenen Perspektiven. Er beschrieb sowohl die soziale als auch die soziologische Ebene. Weil der, der die Gemeinschaft verlassen will, aktiv werden muss und damit »der Schuldige« ist, besteht eine große Hürde.
Des Weiteren sind wir soziale Wesen und auf unsere Bezugspersonen angewiesen. Die Trennung wird zur Bedrohung. Der Verlust der sozialen Bindungen führt zu Verlassenheitsgefühlen und Trennungsängsten.
Sehr interessant waren auch seine Ausführungen zu den Vorausprägungen, die jemanden in extremistische Gruppen geraten lassen. Die Vorprägung wird gespiegelt. Eine latent vorhandene Aggression kann instrumentalisiert werden, indem ihr ein religiöser Mantel übergestülpt wird, und schon ist der perfekte Krieger oder Selbstmordattentäter geboren.
Darum ist es existenziell wichtig, sich mit dem sozialen Hintergrund der Person zu befassen, die Rat sucht. Ein Sprichwort sagt: Ein Ertrinkender greift auch nach der Schlange«. Darum bleibt der Mensch als »Herdenwesen« selbst in einer gefährdenden Gruppe, weil er schutzbedürftig ist.
Vielen Menschen ist vor lauter Toleranz nicht mehr bewusst, wie entscheidend das soziale Umfeld bei der Prägung des Individuums ist.
Herr Busch erläuterte das »Aachener Modell«, ein Rahmenkonzept für den Informations- und Beratungsdienst für Sekten und Weltanschauungsfragen.
An erster Stelle steht die Frage nach der Gesellschaftlichen und individuellen Ausgangsbedingung, damit eine Orientierung in der Vielfalt weltanschaulicher Angebote und Richtungen erfolgen kann. Dem folgen die Informationen über Hintergründe, Methoden und Ziele der Gruppen.
Ein wichtiger Bestandteil des Rahmenkonzeptes ist aus meiner Sicht der Punkt: Interesse der Klienten an der Beratung, Begleitung ihres Prozesses, Bereitschaft zur persönlichen und inhaltlichen Kooperation. In positivem Fall kann man den Gruppeneinfluss auf den Betroffenen verdeutlichen. Die Passung zwischen Zugehörigkeit und Lebenskontext wird ermittelt. Das Ziel in dieser Phase der Beratung ist die Kontraktbildung, Analyse der Wechselwirkung zwischen weltanschaulichem Angebot und Lebensgeschichte der Betroffenen.
Besonders beeindruckt bin ich von der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen dem Informations- und Beratungsdienst und juristischen, therapeutischen und psychiatrischen Fachkräften, die Ratsuchende auf ihre individuellen Bedürfnisse angepasst beraten und begleiten. Sie stellen nötige Kontakte her, vernetzen oder verweisen auf andere Stellen der psychosozialen Versorgung.
Dieses Modell sollte bundesweit Schule machen. Damit könnte Aussteigern aus destruktiven Kulten wesentlich effektiver Hilfe angeboten werden, als das bislang in der überwiegenden Zahl der Fälle möglich ist.
Dem Fazit des Referenten kann ich nur von Herzen zustimmen:
"Die Gruppe verlassen, ist schwerer als die eigene Familie verlassen.
Was wollen sie machen gegen den angeblichen Willen Gottes?
Unsere Hilfe zum Gehen ist darum die Hilfe zum Verstehen!
Unser Ziel ist es nicht, dass die Leute danach in unseren Kirchenbänken sitzen."
Die Möglichkeit der persönlichen Gespräche mit 2 betroffenen Aussteigern aus den 12 Stämmen, einer Familienangehörigen, die jemanden an die Moon-Sekte verloren hat, mit Herrn Bernd Harder, Pressesprecher der GWUP und Autor esoterik-kritischer Informationen, Frau Wunsch, Fachberaterin zum Thema Scientology im Ministerium für Familie und Jugend in München, Herrn Blum, bayerisches Staatsministerium, Herrn Willi Röder von der Elterninitiative gegen psychische Abhängigkeit, sowie mit meiner Person zum Thema Jehovas Zeugen, am Nachmittag, wurde mit großem Interesse angenommen.
Die Stimmung am Ende der Veranstaltung war geprägt von Dankbarkeit, für viele neue Eindrücke. Vielfach wurde der Wunsch geäußert, solche wertvollen Möglichkeiten, Wissen zu teilen und Wissende zu vernetzen öfter anzubieten.
http://religions-und-weltanschauungsfragen.kibac.de/